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  • Seit 1828

    Die Geschichte der GRAWE

    „In der Eintracht Vieler liegt die Kraft, die das Gute bewirkt. Dazu beizutragen ist eines Jeden Aufgabe.“

    Erzherzog Johann, 1846

     

    Erzherzog Johann erkannte, dass man sich vereinen muss, um stark zu sein und gründete die Grazer Wechselseitige als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit. Am 14. Juli 1828 wurden die jahrelangen Vorarbeiten Erzherzog Johanns von Erfolg gekrönt: Sein Bruder, Kaiser Franz I., erlaubte mit kaiserlicher Entschließung die Errichtung der „k. k. privilegierten innerösterreichischen Brandschaden-Versicherungs-Anstalt für Steiermark, Kärnten und Krain“; der Grundstein für die nunmehr über 190 Jahre dauernde Erfolgsgeschichte der Grazer Wechselseitigen war gelegt. 1895 wurde die Generaldirektion in Graz in der Herrengasse in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. eröffnet. Sie ist noch heute die Zentrale der GRAWE.

    Was damals als Landesversicherer mit reinem Österreich-Bezug begann, konnte sich bis heute zu einem internationalen Konzern in Zentral-, Ost- und Südosteuropa weiterentwickeln. Dazwischen liegen über 190 Jahre wechselvoller Geschichte: Phasen des wirtschaftlichen Aufschwungs wurden nachhaltig genutzt, um Krisenzeiten gut zu meistern. Zwei Weltkriege, der Börsenkrach 1873, die Folgen des „Schwarzen Freitags“ 1929 oder auch der Ölpreisschock 1973 konnten das aufstrebende Unternehmen nicht aus der Bahn werfen.

    Das Engagement blieb keineswegs auf den Bereich des Versicherungswesens beschränkt, sondern konnte insbesondere auf die Bereiche Immobilien und Banken ausgeweitet werden. Den wirtschaftsgeschichtlich wiederkehrenden Krisen an den Kapitalmärkten begegnete die Grazer Wechselseitige frühzeitig mit Investitionen in Immobilien und Realitäten. Das Tätigwerden am Bankensektor war mit dem Wunsch der umfassenden Kundenbetreuung verbunden.

    Heute, nach über 190 Jahren Bestand, ist der ursprüngliche Gründungsgedanke der gemeinschaftlichen Verantwortlichkeit aktueller denn je: Nur durch rechtzeitige Vorsorge kann die wirtschaftliche Existenz gesichert werden.

    Von 1823 bis heute
    Zeittafel

    1823

    In der von Erzherzog Johann gegründeten Landwirtschaftlichen Gesellschaft wird die Notwendigkeit der Schaffung einer Feuerversicherung erkannt. Erzherzog Johann beauftragt den Wiener Universitätsprofessor Dr. Josef Kudler mit der Ausarbeitung einer Studie zur Errichtung einer auf dem Prinzip der Gemeinnützigkeit und Wechselseitigkeit beruhenden Brandschaden-Versicherungs-Anstalt.

     

    1828

    Am 14. Juli 1828 genehmigt Kaiser Franz I. mit „Allerhöchster Entschließung“ die Errichtung dieses Unternehmens mit dem Wirkungsbereich Steiermark, Kärnten und Krain.

     

    1829

    Am 1. Juni 1829 nimmt die „k. k. privilegierte innerösterreichische wechselseitige Brandschaden-Versicherungs-Anstalt“ offiziell ihre Tätigkeit auf. Als erster Generaldirektor fungiert der steirische Landeshauptmann Ignaz Maria Graf Attems.

     

    1869

    Erzherzog Johanns einziger Sohn Franz wird zum Generaldirektor gewählt und führt wichtige Reformen durch (Statuten 1872), um der zunehmenden wirtschaftlichen und sozialen Bedeutung des Versicherungsunternehmens besser gerecht zu werden.

     

    1873

    Eine neue Sparte wird innerhalb der Feuerversicherung eröffnet: die Mobiliar-Feuerversicherung.

     

    1877

    Erweiterung des Wirkungskreises des Unternehmens durch Aufnahme der Spiegelglasversicherung.

     

    1891

    Der Enkel Erzherzog Johanns, Dr. Johann Graf von Meran, wird an die Spitze der Brandschaden-Versicherungs-Anstalt berufen.

     

    1895

    Am 4. Juni wird das neue Gebäude der Generaldirektion in der Herrengasse in Graz in Anwesenheit von Kaiser Franz Joseph I. feierlich eröffnet.

     

    1909

    Die vierte Versicherungssparte wird aufgenommen: die Hagelversicherung.

     

    1913

    Das Unternehmen erreicht mit über 100.000 Versicherungsverträgen und einer Gesamtversicherungssumme von rund 956 Mio. K. (6,93 Mrd. €) für lange Zeit den Höhepunkt seiner Entwicklung.

     

    1918

    Das Kriegsende geht mit dem Verlust der Untersteiermark, Krain und dem istrischen Küstenland an Jugoslawien (Königreich Serbien) einher und bedeutet auch den Wegfall eines Versicherungsstockes von etwa 50.000 Polizzen.

     

    1929

    Feier des 100-jährigen Jubiläums des Unternehmens.

     

    1938

    Die Versicherungsgesellschaft wird mit der „Steirer-Versicherung-AG“ und der „Burgenländischen Versicherungsanstalt“ zur „Wechselseitigen Versicherungsanstalt Südmark“ vereinigt und dehnt ihren Geschäftsbereich auf die übrigen Bundesländer sowie ab 1940 auf die heute slowenische Untersteiermark aus. Seither bestehen Filialdirektionen in Wien, Linz, Salzburg und Innsbruck, später wird auch eine Direktion für Vorarlberg in Dornbirn errichtet, während das Burgenland teils von Wien, teils von Graz aus betreut wird. Die Versicherungspalette kann von ursprünglich 3 auf 13 Sparten erweitert werden. Neben Feuer-, Glas- und Hagelversicherung werden nun auch Unfallversicherung, Einbruchdiebstahlversicherung, Haftpflichtversicherung, Wasserleitungsschadenversicherung, Kraftfahrzeugversicherung (Autohaftpflicht und Havarie), Fahrraddiebstahlversicherung, Haushaltsversicherung, Betriebsunterbrechungsversicherung, Glockenbruchversicherung sowie Maschinenbruchversicherung angeboten.

     

    1945

    Das Geschäftsgebiet in der slowenischen Untersteiermark muss wiederum abgegeben werden. Im Zuge der Reorganisation der Verfassung wird der Name des Unternehmens in „Wechselseitige Versicherungsanstalt in Graz“ umbenannt. Bis Januar 1946 wird die Wechselseitige kommissarisch verwaltet.

     

    1946

    Ein neues Führungsteam nimmt den Wiederaufbau nach dem Zweiten Weltkrieg zielbewusst in die Hände: der Urenkel Erzherzog Johanns, Dr. Franz Graf von Meran, als Präsident und Vorsitzender des Aufsichtsrates, Altlandeshauptmann Dr. Karl Maria Stepan als Vorsitzender des Vorstands und Fritz Leschanz als Generaldirektor.

     

    1954

    Das 125-jährige Bestandsjubiläum steht ganz im Zeichen der abgeschlossenen Renovierung des zerstörten oder beschädigten Realbesitzes des Unternehmens.

     

    1962

    Um den ständig steigenden Anforderungen gewachsen zu sein, nimmt die Versicherungsgesellschaft eine EDV-Anlage in Betrieb. Sie hat hierbei eine Vorreiterrolle in Österreich inne.

     

    1969

    Im Januar wird ein neuer Name des Unternehmens festgelegt: „Grazer Wechselseitige Versicherung“.

     

    1972

    Am 22. September 1972 wird die Versicherungspalette um die Sparte Lebensversicherung erweitert.

     

    1976

    Der Ururenkel Erzherzog Johanns, Dipl.-Ing. Hans Graf Kottulinsky, wird neuer Aufsichtsratspräsident.

     

    1978

    Die Prämieneinnahmen der Grazer Wechselseitigen Versicherung überschreiten die Milliardengrenze (Schilling).

     

    1984

    Dr. Franz Graf Harnoncourt-Unverzagt, wiederum ein Nachkomme Erzherzog Johanns, wird Präsident des Aufsichtsrates.

     

    1988

    Es erfolgt eine Beteiligung der GRAWE an der CAPITAL BANK-GRAWE GRUPPE AG (vormals RBB Bank AG).

     

    1990

    Die GRAWE beteiligt sich als Gründungsmitglied an der HYPO-Versicherung AG. Es erfolgt die Gründung der GW Immobilien-Verwaltungs- und Vermittlungs-GmbH. Die erste Auslandstochter wird in Slowenien (damals noch im ehemaligen Jugoslawien) gegründet: Die PRIMA zavarovalnica druzba d.d., Maribor (heute: GRAWE Zavarovalnica d.d.), nimmt am 1. Februar 1991 ihren Geschäftsbetrieb auf.

     

    1991

    Der 1.000.000. Vertrag des Unternehmens wird polizziert. Einbringung des Versicherungsbetriebes in die „Grazer Wechselseitige Versicherung Aktiengesellschaft“. Start der Kooperation mit Raiffeisenlandesbank Steiermark.

     

    1992

    Die GRAWE beteiligt sich an der HYPO ALPE-ADRIA-BANK AG (vormals LHB Kärnten).

     

    1993

    Die kroatische Tochtergesellschaft PRIMA Osiguranje d.d., Zagreb (heute GRAWE Hrvatska d.d.), nimmt am 7. Juli 1993 ihren Geschäftsbetrieb auf.

     

    1997

    2 neue Tochterunternehmen eröffnen ihren Versicherungsbetrieb: Die GRAWE osiguranje a.d. Beograd/Serbien am 1. Februar 1997 und die GRAWE Èletbiztositò Rt., Ungarn, am 6. Februar 1997.

     

    1998

    Die GRAWE osiguranje d.d. Sarajevo/Bosnien nimmt am 15. Oktober 1998 ihren Geschäftsbetrieb auf.

     

    2000

    Die GRAWE Ukraina S.A.T. nimmt im 2. Halbjahr 2000 ihre Tätigkeit auf. Am 15. Juni 2000 öffnet die GRAWE Bulgaria AD ihre Pforten. Die GRAWE Romania Asigurare S.A. nimmt am 10. Oktober 2000 ihren Betrieb auf.

     

    2002

    Da Bosnien politisch zweigeteilt ist, ist es notwendig geworden, eine 2. Gesellschaft in der Republika Srpska zu gründen: Geschäftsaufnahme der GRAWE osiguranje d.d., Banja Luka, am 1. Januar 2002. Die GRAWE bekleidet im Ranking am österreichischen Schaden-Unfall-Versicherungsmarkt Rang 7 (von 51). Steiermarkweit ist sie in dieser Sparte die Nummer 1.

     

    2004

    Gründung der GRAWE Asigurare de viaPǎ SA in Moldawien sowie der GRAWE osiguranje a.d. in Podgorica (Montenegro).

     

    2006

    Am 5. März 2006 gaben die Vertreter der Burgenländischen Landesregierung den einstimmigen Beschluss zum Verkauf der Bank Burgenland an die Grazer Wechselseitige Versicherung AG bekannt. Seit 12. Mai 2006 ist die Bank Burgenland Mitglied des GRAWE Konzerns.

     

    2007

    Mit dem Eintritt in den mazedonischen Lebensversicherungsmarkt zu Beginn des Jahres 2007 wurde eine weitere GRAWE Versicherungstochter in Skopje gegründet. Des Weiteren hat die GRAWE die moldawische Versicherungsgesellschaft CARAT Compania de asigurǎri pe acPiuni zugekauft und die Position in Moldawien dadurch stark ausgebaut.

     

    2009

    Die GRAWE scheidet aus dem Kreis der Aktionäre der HYPO ALPE-ADRIA-BANK AG aus.

     

    2012

    Dr. Philipp Meran, bisheriges Mitglied des Aufsichtsrates der GRAWE und direkter Nachfahre von Erzherzog Johann, wird Präsident des Aufsichtsrates. Dr. Franz Harnoncourt-Unverzagt wird zum Ehrenpräsidenten der GRAWE ernannt.

     

    2015
    Die Bankhaus Schelhammer & Schattera AG ist seit Ende Juni 2015 das neueste Mitglied der GRAWE Bankengruppe.

     

    2016
    Seit 31.12.2016 ist die ehemalige Merkur osiguranje a.d. Podgorica Teil der GRAWE-Familie. Sie wird mit der 2004 gegründeten GRAWE osiguranje a.d. Podgorica verschmolzen.

     

    2017
    Die GRAWE konnte im März 2017 mit der Übernahme der Mehrheitsanteile an der VGT Visoko ihre Marktposition in Bosnien und Herzegowina weiter ausbauen. Weiters ging Ende März 2017 in Österreich die Direktbank “DADAT Bank” an den Start. Die Bank mit Sitz in Salzburg ist als Marke der Bankhaus Schelhammer & Schattera AG Teil der GRAWE Bankengruppe.

     

    2018
    Fusion der GRAWE Sarajevo und der VGT Visoko, Erwerb der ATOS in Bijeljina, Rep. Srpska. Die GRAWE feiert ihr 190-jähriges Bestandsjubiläum.

     

    2019

    Die GRAWE erwirbt die „EUROSIG AD Skopje“, nunmehr „GRAWE neživot Skopje“, und schafft damit den Einstieg in das KFZ- und Sachversicherungsgeschäft am nordmazedonischen Markt.

     

    2020

    Die GRAWE wächst um zwei weitere Tochtergesellschaften: den ebenso nordmazedonischen KFZ- und Sachversicherer „Eurolink Insurance Inc. Skopje“ sowie die montenegrinische „Swiss Osiguranje A.D. Podgorica“, welche auch im Non-life-Versicherungsgeschäft aktiv ist. In Österreich nimmt die neue Bank der Post, die „bank99“, welche sich zu 20 % im Eigentum des GRAWE-Konzerns befindet, ihre Tätigkeit auf.