Die 3 wichtigsten Versicherungen für junge Selbstständige

1. Berufshaftpflicht- und Betriebshaftpflichtversicherung
Die wichtigste Versicherung für dich als Selbstständiger ist eineBerufs- bzw. Betriebs-Haftpflichtversicherung – egal ob du haupt- oder nebenberuflich tätig bist.
Berufs- und Betriebs-Haftpflichtversicherung sind im Grunde genommen dasselbe. Während aber der Begriff „Berufshaftpflicht“ meist für Selbstständige verwendet wird, bezieht sich die Bezeichnung „Betriebshaftpflicht“ vor allem auf Betriebe und Unternehmen mit mehreren Mitarbeitern. Bei der GRAWE gibt es diese begriffliche Unterscheidung nicht. Unsere Berater stellen für dich im Rahmen der GRAWE Betriebs-Haftpflichtversicherung individuell das passende Produkt zusammen.
Was deckt die Betriebs-Haftpfichtversicherung?
Eine Betriebs-Haftpfichtversicherung schützt dich vor finanziellen Auswirkungen, wenn ein Dritter durch deine berufliche Tätigkeit verletzt wird oder dessen Eigentum einen Schaden erleidet. Im Rahmen des sogenannten passiven Rechtsschutzes bezahlt die Versicherung nicht nur den Schadenersatz, sondern auch die notwendigen gerichtlichen und außergerichtlichen Kosten, um unberechtigte Ansprüche abzuwehren. Dazu gehören beispielsweise Anwalts-, Gerichts-, Sachverständigen- und Gutachterkosten.
Was sind typische Anwendungsfälle für die Betriebshaftpflicht?
Für dich als junger Selbständiger ist eine Betriebshaftpflicht vor allem in folgenden Bereichen relevant:
- Verletzung von Datenschutz-, Namens- und Persönlichkeitsrechten
- Verletzung von Bildlizenzen
- Verletzung von Patenten, Urheber- und Markenrechten
- Fehler beim Kunden, die zu finanziellen Schäden führen
- Personen- und Sachschäden
Beispiel: Ein Produkttest geht schief
Du bist im Lifestyle-Bereich tätig und lässt eine Freundin vor laufender Kamera ein neues Kosmetikprodukt ausprobieren. Das Video präsentierst du deinen Followern, um das Produkt zu vermarkten.
Leider reagiert deine Freundin allergisch auf das Produkt und muss sich in eine langwierige und teure Behandlung begeben. Hier springt die Betriebs-Haftpflichtversicherung ein.
Beispiel: Verstoß gegen Bildrechte
Bei der Erstellung eines Blogs hast du ein lizenzfrei ausgewiesenes Foto verwendet. Einige Monate später bist du mit einer Schadenersatzklage von mehreren tausend Euro konfrontiert, da laut Kläger der Blogbeitrag nicht ausschließlich redaktionell sei, sondern auch werbende Inhalte enthalte.
Mit der Betriebs-Haftpflichtversicherung werden unberechtigte Ansprüche abgewehrt oder im Falle eines berechtigten Schadensersatzanspruchs die Kosten übernommen.
2. Betriebs-Rechtschutzversicherung als Ergänzung
Viele junge Selbstständige sind der Auffassung, dass sie auch mit einer Betriebs-Rechtschutzversicherung gegen die zuvor genannten Schadensfälle abgesichert sind. Das ist allerdings ein großer Irrtum, der sehr teuer werden kann. Denn eine Rechtsschutzversicherung schließt genau solche Schadensfälle in der Regel aus.
Eine Betriebs-Rechtsschutzversicherung ist kein Ersatz für eine Betriebshaftpflicht, jedoch eine wichtige Ergänzung! Sie kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn du selbst gerichtlich gegen jemanden vorgehen möchtest (beruflich oder privat).
Die Kombination beider Versicherungen bietet dir den optimalen Schutz, eine Über- oder Doppelversicherung besteht nicht!
3. Betriebsunterbrechungsversicherung für Freiberufler und Selbstständige
Selbstständig sein bedeutet, sein eigener Herr zu sein. Es bedeutet aber auch, allein dazustehen, wenn alles einmal nicht so gut läuft. Mit einer Betriebsunterbrechnungsversicherung für Freiberufler und Selbstständige (BUFT) kannst du vorsorgen, damit entgangene Gewinne und fortlaufende Kosten nicht das Aus deines Unternehmens bedeuten. Abgedeckt sind folgende Risiken:
- Krankheit
- Unfall
- Quarantäne (Ausgeschlossen sind Endemien, Epidemien und Pandemien)
- Brand, Blitzschlag, Explosion
- Sturm, Hagel, Schneedruck
- Austreten von Leitungswasser
- Einbruchdiebstahl/Vandalismus
Die Betriebsunterbrechungsversicherung ist nicht zu verwechseln mit der privaten Berufsunfähigkeitsversicherung. Diese kommt dann zum Tragen, wenn du aufgrund körperlicher oder psychischer Einschränkungen deinen Beruf nicht mehr ausüben kannst. Um deinen Lebensstandard dennoch aufrechtzuerhalten, gibt es die Möglichkeit mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung vorzusorgen.
Fazit: Betriebs-Haftpflichtversicherung als Existenzsicherung
Als Selbstständiger solltest du zumindest eine Betriebshaftpflicht abschließen, um dich gegen die vielen kleinen Fallstricke abzusichern, die dieser Beruf mit sich bringt. In Kombination mit einer Rechtsschutz-, Betriebsunterbrechungs- und Technikversicherung bist du optimal aufgestellt und umfassend abgesichert. Welche Versicherungen für dich als Selbständiger noch relevant sein können, dazu mehr in unserem Blog „Die wichtigsten Versicherungen für Startups, Gründer und Selbstständige“.