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  • 05. September 2017 ― Lesezeit: 5 Minuten

    Versicherungslexikon: Vinkulierung & Devinkulierung einer Versicherung

    Bei der Anschaffung des eigenen Autos oder Eigenheimes wird oft finanzielle Unterstützung in Form eines Kredits benötigt. Was Vinkulierung damit zu tun hat und was man dabei beachten sollte, erfahrt ihr hier!
    Mädchen mit Buch in der Hand

    Kein Kredit ohne Sicherheit

    Um von der Bank einen Kredit zu bekommen, benötigt diese oftmals eine Sicherheit für den Fall, dass das Darlehen nicht zurückgezahlt werden kann. Kreditsicherheiten sind Vermögensgegenstände, die Gläubiger gegen das Ausfallrisiko absichern. Das kann zum Beispiel ein Grundstück sein, das man mit einer Hypothek belastet. Man kann auch einen Bürgen vorweisen, oder eine Kapitalversicherung (z.B. Lebensversicherung, Pensionsversicherung etc.) als Sicherheit hinterlegen. In manchen Ländern kann man der Bank eine Gehaltsabtretung gewähren (bedeutet: das eigene Gehalt wird gepfändet), in Österreich ist das aber verboten.

    Durch diese Sicherheiten vergewissert sich die Bank, dass sie schlussendlich trotzdem die gesamte Summe des geliehenen Geldes wiederbekommt.

    Was ist eine Vinkulierung?

    Wenn ihr eine Kapitalversicherung, in die bereits einige Jahre eingezahlt wurde, als Sicherheit für den Kredit hinterlegt, gibt es die Möglichkeit der Vinkulierung. Das bedeutet, dass die Bank eine ‘Auszahlungssperre’ verhängt, wodurch euch keine Beträge aus der Versicherung mehr ausbezahlt werden können. Eine Auszahlung kann nur mit Zustimmung des Vinkulargläubigers, also der Bank, erfolgen. Diese Maßnahme schützt die Bank vor Verlusten, falls es dem Kreditnehmer nicht mehr möglich ist, die Kreditraten zu zahlen (z.B. durch Privatinsolvenz oder Ableben). Durch den Rückkaufwert der Versicherungen kann die Restschuld, die sich aus dem ursprünglichen Kreditbetrag und den Zinsen zusammensetzt, beglichen werden.

    Weiters müssen Versicherungen den Vinkulargläubiger informieren, sollte der Versicherungsnehmer die Prämie nicht mehr einzahlen.

    Vorteile einer Vinkulierung für den Kreditnehmer

    Vinkulierungen sind nicht nur für Banken wichtig, sie können auch dem Kreditnehmer Vorteile einbringen. Die Versicherungssumme steht einem ja erst in der Zukunft zu, weshalb die Liquidität des Kreditnehmers nicht direkt eingeschränkt wird, falls eine Kapitalversicherung vinkuliert wird.

    Vinkulierung von Eigenheim- und Feuerversicherung

    Bei Häusern oder Wohnungen, die durch einen Kredit finanziert werden, wird oft der Abschluss einer Feuerversicherung oder Eigenheimversicherung verlangt. Diese schützt im Brandfall nicht nur das versicherte Objekt und den Versicherungs- und Kreditnehmer, sondern auch die Bank. Auch hier kann eine etwaige Entschädigungszahlung nur mit Zustimmung des Vinkulargläubigers, also der Bank, erfolgen.

    Devinkulierung der Versicherung

    Sobald der Kredit zurückgezahlt wurde, sollte man auf keinen Fall vergessen, die Versicherung zu devinkulieren. Macht man das nicht, kann das zu späteren Schwierigkeiten bei der Auszahlung der Versicherung führen, da die Bank nach Ende der Kreditdauer die ‘Auszahlungssperre’ ja nie aufgehoben hat. Solltet ihr also in die Situation kommen, eure Kapitalversicherung zu vinkulieren, vergesst nach Kreditrückzahlung nicht, die Bank zur Devinkulierung aufzufordern!

    Wird eine Versicherung vinkuliert, können Gebühren von Seiten des Versicherungsunternehmes anfallen. Deswegen sollte man am besten im Vorhinein bei der Versicherung nachfragen, wie hoch diese Gebühren sind, und mit der Bank klären, wer diese Gebühren im Fall der Fälle übernimmt, damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt.

     

    Häufig gestellte Fragen zur Vinkulierung der Versicherung:

    Was bedeutet Vinkulierung?

    Vinkulierung heißt, dass die Auszahlung der Versicherung an eine bestimmte Person oder Organisation gebunden ist. Die Vinkulierung kann beispielsweise dazu dienen, dass die Auszahlung der Versicherungssumme nicht an den eigentlichen Versicherungsnehmer, sondern direkt an einen Gläubiger oder einen Geschäftspartner erfolgt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Versicherungssumme auch tatsächlich für den vereinbarten Zweck verwendet wird. Der Begünstigte wird dabei namentlich im Versicherungsvertrag genannt.

    Was ist bei einer Vinkulierung der Versicherung zu beachten?

    Wird eine Versicherung vinkuliert, können Gebühren von Seiten des Versicherungsunternehmens anfallen. Deswegen sollte man am besten im Vorhinein bei der Versicherung nachfragen, wie hoch diese Gebühren sind und mit der Bank klären, wer diese Gebühren im Fall der Fälle übernimmt, damit es nicht zu bösen Überraschungen kommt.

     

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