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Tuberkulose (Tbc, TB) wird durch stäbchenförmige Bakterien, sogenannte Mykobakterien, verursacht. Sie befallen überwiegend die Lungen, manchmal aber auch andere Organe.
In den meisten Fällen gelingt es dem Körper, die Erreger erfolgreich zu bekämpfen oder durch Einkapselung frühzeitig unschädlich zu machen. So bricht eine Tuberkulose nur bei etwa fünf bis zehn Prozent der Infizierten tatsächlich aus. Symptome sind dann Fieber, Müdigkeit, Nachtschweiß und Gewichtsverlust. Später kommt blutiger Husten und Atemnot hinzu, was auf eine "offene" Tuberkulose hindeutet. "Offene" Tuberkulose bedeutet, dass die Infektionsherde in der Lunge nicht verkapselt, sondern zu den Bronchien hin offen sind.
Früher hat man die Tuberkulose auch als Schwindsucht bezeichnet, weil die Erkrankten ohne wirksame Behandlung körperlich sehr schnell abbauen.
Weltweit erkranken jedes Jahr etwa zehn Millionen Menschen neu an Tuberkulose. Allein im Jahr 2019 starben 1,4 Millionen Patienten direkt an Tbc oder an den Folgen der Erkrankung.
In Österreich ist Tuberkulose selten geworden. Im Jahr 2020 gab es 388 Tuberkuloserkrankungen in Österreich. Das entspricht etwa 4,4 Fällen pro 100.000 Einwohner.
Ärzte müssen jeden Patienten, der an einer Tuberkulose erkrankt ist und behandelt werden muss, namentlich an das zuständige Gesundheitsamt melden. Eine Meldepflicht besteht auch bei Patienten, die an einer behandlungsbedürftigen Lungentuberkulose leiden, die Therapie aber verweigern oder abbrechen.
Tuberkulose galt in den westlichen Industrieländern lange als nahezu ausgerottet. In den vergangenen Jahren ist die Krankheit durch Zuwanderung erkrankter Personen, beispielsweise aus osteuropäischen Staaten, wieder häufiger geworden.
Die Tuberkulose-Übertragung erfolgt über unterschiedliche Wege:
TBC ist im Vergleich zu anderen Infektionskrankheiten wie beispielsweise Grippe wenig ansteckend. Nur bei einem von zehn Infizierten bricht die Krankheit tatsächlich aus. Ob man nach dem Kontakt mit einem Infizierten selbst erkrankt, hängt vor allem von zwei Faktoren ab:
Die Tuberkulose-Inkubationszeit ? also die Zeit zwischen Ansteckung und Krankheitsausbruch ? kann Wochen bis Monate betragen.
Es gibt verschiedene Tuberkulose-Anzeichen: Je nachdem, in welchem Stadium der Erkrankung sich ein Patient befindet und welche Organe von den Bakterien befallen wurden, zeigen sich unterschiedliche Symptome.
In vielen Fällen treten keine Symptome bei Tuberkulose auf: Dem Körper der Betroffene gelingt es, die Bakterien in Schach zu halten, sodass es zu keinen Beschwerden kommt. Mediziner bezeichnen dies als latente Tuberkulose.
Bei Menschen mit guter Körperabwehr bilden die Abwehrzellen um die Entzündungsherde, die von den Tuberkulosebakterien verursacht werden, eine Art Kapsel. Es entstehen knötchenförmige Strukturen, sogenannte Granulome oder Tuberkel. Die Erreger können in diesen Tuberkeln noch aktiv sein, richten aber im Körper keinen Schaden an. Später vernarben und verkalken die Tuberkel zunehmend. Man kann sie oft auch noch Jahre später auf Röntgenbildern erkennen. Diese Verlaufsform bezeichnen Mediziner als geschlossene Tuberkulose.
Bei etwa fünf bis zehn Prozent der Patienten gelingt es der Immunabwehr des Körpers nicht, den Erreger erfolgreich einzukapseln. Dann bilden sich Entzündungsherde in der Lunge und den nahe liegenden Lymphknoten, die sich vergrößern. Diesen Zustand bezeichnet man als Primärtuberkulose. Der Prozess schreitet aber nur langsam fort: Meist beginnt dieses Stadium innerhalb von zwei Jahren nach der Infektion.
Oft bemerken die Erkrankten auch diese Form der Tuberkulose nicht. Es können aber auch verschiedene Beschwerden auftreten wie:
Breitet sich die Infektion im Körper aus, bilden sich Hohlräume, sogenannte Kavernen, im Lungengewebe. Sie sind mit abgestorbenen Zellen und aktiven Tuberkulosebakterien gefüllt (Nekrose, Verkäsung). Wenn diese Hohlräume zu den Bronchien durchbrechen, spricht man von einer offenen Tuberkulose.
Dann treten typische Tuberkulose-Symptome auf: Der Patient hustet Schleim ab, der auch blutig sein kann. Die Erreger gelangen dann oft in großer Zahl in die Atemluft.
Patienten mit einer offenen Tuberkulose sind hochansteckend!
Tuberkuloseerreger können lange Zeit im Körper überdauern, ohne Symptome zu verursachen. Die Krankheit kann aber auch viele Jahre nach der Erstinfektion erstmals oder erneut ausbrechen. Dann spricht man von einer postprimären Tuberkulose.
In etwa 80 Prozent der Fälle betrifft das die Lunge. Manchmal verteilen sich die Erreger aber auch über die Blutbahn. Es entstehen kleinste Entzündungen in anderen Organen, sogenannte "minimal lesions". Meist sind davon Brustfell, Lymphknoten, Knochen und Gelenke betroffen. Aber auch Verdauungstrakt, Haut und Geschlechtsorgane können befallen werden.
Auch wenn sie meist in der Lunge sitzen ? Tuberkuloseerreger können auch im restlichen Körper Organe und Gewebe infizieren. Dabei treten ganz unterschiedliche Symptome auf.
Lungenwurzel: Dort, wo die Bronchien in die Lunge eintreten (Lungenwurzel, Lungenhilus), sitzen besonders viele Lymphknoten. Werden sie von Tuberkulosebakterien befallen, schwellen sie an und pressen die danebenliegenden Luftwege zusammen. Das dahinter liegende Lungengewebe wird von der Luftversorgung abgeschnitten und fällt zusammen. Ist der nicht mehr belüftete Lungenbereich groß, leidet der Patient spürbar unter Luftnot.
Rippenfell: Bei einer Tuberkulose des Rippenfells (Pleuritis tuberculosa), haben die Betroffenen meist Schmerzen beim Atmen. Bei einer "nassen" Rippenfellentzündung sammelt sich Flüssigkeit um die Lunge herum an, was die Lunge so stark zusammendrücken kann, dass Atemnot entsteht.
Miliartuberkulose: Die Miliartuberkulose ist eine Tbc-Infektion, die neben der Lunge auch die Hirnhäute, Leber, Milz sowie Nieren und Augen betrifft. Dabei bilden sich kleine, im gesamten Organ verteilte, körnchengroße Entzündungsherde. Sie erinnern an Hirsekörner, lateinisch Milium. In Österreich ist diese Tbc-Form selten. Sie betrifft häufiger Kinder oder Menschen mit einem geschwächten Immunsystem.
Die Tuberkulose-Symptome bei dieser Krankheitsform sind unspezifisch. Das bedeutet, sie können auch bei vielen anderen Erkrankungen auftreten und sind nicht typisch für eine Tuberkulose. Er zählen dazu Fieber, Kopfschmerzen, ein steifer Nacken und Sehstörungen.
Darmtuberkulose: Mit der Darmtuberkulose stecken sich die Patienten überwiegend durch den Verzehr von infizierter roher Kuhmilch an. Neben grippeähnliche Symptomen treten Beschwerden auf, die an eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung erinnern: Durchfälle, Bauchschmerzen und Gewichtsverlust. Häufig findet sich auch Blut im Stuhl. Im weiteren Verlauf kann sich eine Bauchfellentzündung oder ein gefährlicher Darmverschluss entwickeln.
Hauttuberkulose: Eine Infektion der Haut mit Tuberkuloseerregern kann sich unterschiedlich äußern. Am häufigsten treten flächige, rotbraune Hautveränderungen auf. Diese sind oft verhärtet und deutlich tastbar. Der Patient hat jedoch keine Schmerzen. Mediziner sprechen bei diesem Krankheitsbild auch vom Lupus vulgaris.
Tuberkulose der Harnwege: Sind die Harnwege von Tuberkulose befallen, bilden sich in den Nieren, Harnleitern und der Blase entzündete Knötchen, die vernarben und verkalken können. Betroffene leiden unter Schmerzen beim Wasserlassen und in den Flanken. Unter Umständen findet man Blut oder Eiter im Urin. Durch die Knötchen können sich die Harnwege auch verschließen, sodass sich der Urin zurückstaut. Die Harnorgane können dadurch bleibende Schäden erleiden.
Tuberkulose der Geschlechtsorgane: Bei Frauen wandert eine Tuberkuloseinfektion der Geschlechtsorgane meist von den Eileitern in die Gebärmutter. Anschließend bleiben häufig die Monatsblutungen aus, und die Frau kann unfruchtbar werden.
Bei Männern können die Nebenhoden von Tuberkulosebakterien befallen werden. Diese schwellen dann schmerzhaft an und sind gerötet. Die Erkrankung kann zur Unfruchtbarkeit führen.
Knochen- und Gelenktuberkulose (Spondylitis tuberculosa): Eine Knochen- und Gelenk-Tbc äußert sich in Schwellungen und Schmerzen an den Gelenken, vor allem aber an der Brust- und Lendenwirbelsäule. Die Patienten fühlen sich sehr krank.
Schreitet der Entzündungsprozess dieser Tuberkulose unbehandelt weiter fort, bilden sich Abszesse. Es treten Nervenausfälle mit Lähmungserscheinungen in den betroffenen Gebieten auf. Häufig bildet sich ein Rundrücken. Im Extremfall knickt die Wirbelsäule nach hinten. Dies schweren Tbc-Symptome sind dank guter Behandlungsmöglichkeiten inzwischen aber sehr selten geworden.
Mit einem Anteil von über 95 Prozent ist Mycobacterium tuberculosis der häufigste Erreger von Tuberkulose beim Menschen (der Rest entfällt auf andere Mycobacterium-Arten). Die Krankheit bricht vor allem bei Personen mit geschwächtem Immunsystem aus. Dazu gehören:
Migranten, die aus Ländern mit schlechter gesundheitlicher Versorgung stammen, leiden vergleichsweise häufig unter Tuberkulose. In der Enge von Flüchtlingsunterkünften ist zudem die Ansteckungsgefahr besonders hoch. Auch unter Gefängnisinsassen ist Tbc verbreiteter als in der restlichen Bevölkerung. Bei beiden Gruppen wird daher von medizinischer Seite besonderes Augenmerk auf eine mögliche Tbc-Ausbreitung gelegt.
Die Anzeichen von Tbc sind nur wenig charakteristisch (unspezifisch). In ungefähr 15 Prozent der Fälle treten gar keine Symptome auf. Die Infektion wird daher meist zufällig entdeckt, beispielsweise während eines Check-ups beim Hausarzt oder Facharzt für Innere Medizin.
Die Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) ist der erste Schritt bei Verdacht auf Tbc. Dazu befragt der Arzt den Patienten nach auftretenden Symptomen, zum Beispiel:
Weitere Umstände, die eine Tuberkuloseerkrankung wahrscheinlicher machen und daher bei der Anamnese zur Sprache kommen sollten, sind:
Da Tuberkulose in den meisten Fällen in der Lunge auftritt, untersucht der Arzt diese durch Abhören und Abklopfen. Auch in anderen Körperregionen lassen sich gegebenenfalls Anzeichen einer Schwindsucht finden, wie beispielsweise Hautveränderungen oder Klopfschmerz über den seitlichen Rippen oder Nieren.
Vermutet ein Arzt aufgrund der Anamnese und der körperlichen Untersuchung eine Tuberkulose-Infektion, stehen ihm zur Abklärung eine Reihe von weiteren Untersuchungsmöglichkeiten zur Verfügung.
Es gibt spezielle Tests, die helfen, eine Tuberkulose-Diagnose zu stellen.
Beim Tuberkulin-Test nach Mendel-Mantoux spritzt der Arzt dem Patienten eine kleine Menge an Eiweiß des Erregers (Tuberkulin) unter die Haut. Da das Immunsystem Infizierter meist nach einigen Wochen spezielle Antikörper gegen die Erreger produziert hat, bildet sich bei Tuberkulose-Infizierten an der Einstichstelle eine gerötete Verhärtung.
Einen Beweis für oder gegen eine Infektion liefert der Test allerdings nicht. Erfolgt er zu früh (unter sechs Wochen) nach der Infektion oder ist das Immunsystem geschwächt, sind (noch) nicht genügend Antikörper vorhanden. Der Tuberkulose-Hauttest fällt denn trotz Infektion negativ aus. Auch bei älteren oder abwehrgeschwächten Menschen kann der Tuberkulin-Hauttest trotz Infektion negativ ausfallen.
Bei diesem Test wird das Blut der Patienten untersucht. Ist der Betreffende mit Tuberkulose infiziert, produzieren spezielle Abwehrzellen Interferon gamma, das bei dieser Untersuchung nachgewiesen werden kann.
Der Test ist genauer als der Hauttest. Momentan verwenden Ärzte ihn aber in erster Linie zusätzlich zum Tuberkulin-Hauttest (THT), besonders bei einem positiven Hauttest oder abwehrgeschwächten Menschen. Sind sowohl der Hauttest als auch der IGRA Test negativ, ist eine Schwindsucht sehr unwahrscheinlich.
Mehr über den Tuberkulin-Hauttest und IGRA sowie Schnelltests zur Tuberkulose-Diagnostik lesen Sie im Beitrag Tuberkulose-Test.
Zeigen sich beispielsweise im Röntgenbild Schatten im Lungengewebe (siehe unten) und sind die oben genannten Tbc-Tests positiv, müssen die Tuberkulose-Bakterien direkt nachgewiesen werden. Untersucht werden Auswurf (Sputum), Magensaft, Urin, Monatsblut und Hirnwasser. In manchen Fällen entnehmen Ärzte auch Gewebeproben aus der Lunge oder Lymphknoten (Biopsien). Finden sich in den Proben tatsächlich Tuberkulose-Erreger, wird gleich mituntersucht, ob der betreffende Bakterienstamm gegenüber bestimmten Antibiotika resistent ist.
Der direkte Erregernachweis ist aussagekräftig, aber aufwendig und zeitraubend. Es kann bis zu zwölf Wochen dauern, bis Ergebnisse vorliegen.
Durch eine Röntgenaufnahme des Brustkorbes (Röntgen-Thorax) lassen sich mögliche Entzündungsherde aufdecken. Bei einer Primärtuberkulose erscheinen diese als runde Schatten. Bei einer Infektion der Hilus-Lymphknoten ähnelt der Schatten einem Schornstein. Bei einer Miliar-Tbc kann der Arzt dagegen viele kleine Pünktchen erkennen.
Außerdem kann man auf dem Röntgenbild bei einer Tuberkulose Flüssigkeitsansammlungen sehen, beispielsweise bei einem Befall des Brustfells.
Wird eine frische Tbc-Infektion vermutet und ist das Röntgenbild unauffällig, macht man nach frühestens drei Monaten eine erneute Aufnahme. So lässt sich der Verlauf der Tuberkulose beurteilen.
Kann man auf einem Röntgenbild nichts oder nur wenig erkennen, veranlasst der Arzt eine Computertomografie (CT). Sie liefert wesentlich detailliertere Bilder als ein Röntgengerät. So lassen sich auch Tuberkulose-Herde entdecken, die beispielsweise durch das Schlüsselbein verdeckt sind. Auch für Entzündungen an anderer Stelle im Körper (extrapulmonale Tuberkulose) sind CT-Bilder hilfreich.
Durch eine umfassende Untersuchung des Blutes überprüft der Arzt Werte, deren Veränderung für die Erkrankung eines bestimmten Organs sprechen. Außerdem sind eventuell bestimmte Blutwerte wie CRP und weiße Blutkörperchen (Leukozyten) erhöht, was allgemein für eine Entzündung im Körper spricht.
Eine aktive Tuberkulose muss immer behandelt werden. Für eine aktive Tbc sprechen:
Besondere Vorsicht ist bei offenen Tuberkulosen geboten. Die Patienten werden in der Regel stationär im Krankenhaus aufgenommen und isoliert. Pflegekräfte bzw. Kontaktpersonen tragen im Umgang mit dem Patienten Schutzkleidung (Handschuhe, Kittel, Nasen-Mund-Schutz) ? das ist vor allem bei offener Tuberkulose sehr wichtig. Wurde eine wirksame Tuberkulose-Therapie eingeleitet, kann die Isolation für gewöhnlich nach drei Wochen aufgehoben werden. Danach kann der Betroffene auch zu Hause (ambulant) weiterbetreut werden.
Standardmedikamente bei Tuberkulose sind bestimmte Antibiotika. Im Einzelfall verordnet der behandelnde Arzt aber auch noch andere Medikamente.
Eine Tuberkulose wird vor allem mit Antibiotika behandelt, die sich in der Behandlung der Erkrankung besonders bewährt haben. Sie werden Antituberkulotika genannt. Zu Beginn der Therapie werden standardgemäß für die ersten zwei Monate gleichzeitig vier Medikamente verschrieben:
Anschließend werden zwei Antituberkulotika, in der Regel Rifampicin und Isoniazid, für weitere vier Monate gegeben. Hat der Patient beispielsweise eine Erkrankung wie HIV, die das Immunsystem schwächt, oder erleidet er Rückfälle, verlängert sich die Dauer der Behandlung.
Die Therapie einer komplizierten Tuberkulose kann auch länger als ein Jahr dauern. Da die Medikamente Nebenwirkungen haben können, kontrolliert der Arzt regelmäßig wichtige Blutwerte und Organfunktionen des Patienten. Dabei konzentriert er sich besonders auf Leber, Nieren, Nerven, Ohren und Augen. Auch auf Hautveränderungen achtet er.
Sind bei Tuberkulose-Patienten Hirnhäute, Herzbeutel, Bauchfell oder Nebennieren entzündet, verabreichen Ärzte anfangs zusätzlich Kortikosteroide ("Kortison"). Sie sollen einen überschießenden Entzündungsprozess drosseln.
Bei einer offenen Lungentuberkulose verabreicht der Arzt zusätzlich hustenstillende Medikamente. Dadurch wird auch die Umgebung geschützt, da der Patient weniger Erreger in der Luft verbreitet.
In manchen Fällen schlägt die medikamentöse Tuberkulose-Therapie unzureichend oder gar nicht an. Dies ist beispielsweise bei sehr großen Entzündungsherden der Fall. Aber auch bei Bakterienstämmen, die Medikamenten gegenüber resistent sind, kann eine Operation sinnvoll sein. Chirurgen versuchen dabei, die tuberkulösen Entzündungsherde zu entfernen.
Wer unter Tuberkulose leidet, sollte alles vermeiden, was den Krankheitsverlauf verschlechtern kann. Dazu gehört der Konsum von Alkohol und Tabakwaren. Darüber hinaus behandeln Ärzte neben der Tuberkulose auch eventuell bestehende weitere Erkrankungen, die die Tuberkulose verschlimmern könnten.
Auch eine latente Tuberkulose wird oftmals mit Antibiotika behandelt, um das Fortschreiten in eine aktive Tuberkulose zu verhindern (chemopräventive Behandlung). Sinnvoll ist das etwa, wenn das Risiko, dass die latente Infektion in eine aktive übergeht, sehr hoch ist. Der Fall ist das beispielsweise bei HIV-Infizierten sowie Menschen mit medikamentös unterdrücktem Immunsystem.
Die Betroffenen nehmen in der Regel neun Monate lang täglich das Antibiotikum Isoniazid ein. Besteht eine Isoniazid-Unverträglichkeit oder -Resistenz, muss auf andere Antibiotika ausgewichen werden. Beispielsweise kann alternativ über vier Monate Rifampicin gegeben werden.
Wird bei einem Patienten eine Tuberkulose diagnostiziert, werden meist auch Kontaktpersonen umgehend isoliert. Erst wenn drei unabhängige Proben des Auswurfs frei von Erregern sind, wird man als Kontaktperson aus der Isolierung entlassen.
Nach ungeschütztem Kontakt mit einem Infizierten kann zudem eine vorbeugende Behandlung mit dem Antituberkulotikum Isoniazid (Chemoprophylaxe) sinnvoll sein ? vor allem bei kleinen Kindern, weil diese besonders anfällig sind und zudem schwere Krankheitsverläufe entwickeln können. Diese Chemoprophylaxe dauert in der Regel drei bis sechs Monate, sofern die Tbc-Hauttests negativ ausgefallen sind. Ist deren Test-Ergebnis positiv, wird neun Monate vorbeugend behandelt.
Wird ein Patient richtig und rechtzeitig behandelt, ist Tuberkulose meist heilbar. Allerdings gibt es einige Faktoren, die den Behandlungserfolg einer Schwindsucht erschweren.
Früher gab es in Österreich eine Impfung gegen Tuberkulose mit einem abgeschwächter Mycobakterien-Stamm, der in die Haut gespritzt wurde. Heute wird die Impfung vom Nationalen Impfgremium (NIG) aber nicht mehr empfohlen ? zum einen, weil das Infektionsrisiko hierzulande sehr gering ist, zum anderen, weil die Impfung nur eingeschränkt wirksam ist und zudem starke Nebenwirkungen hervorrufen kann.
In welchen Fällen und in welchen Ländern die Impfung aber nach wie vor empfohlen wird und wie der Impfstoff wirkt, erfahren Sie im Beitrag Tuberkulose ? Impfung.
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Robert Koch-Institut: Epidemiologisches Bulletin 11 / 2021 Welttuberkulosetag 2021, unter: www.rki.deRobert Koch-Institut: RKI-Ratgeber "Tuberkulose" (Stand: 21.02.2013), unter: www.rki.deLungeninformationsdienst des HelmholtzZentrums München: "Tuberkulose" unter: www.lungeninformationsdienst.de (Abruf: 18.05.2021)S2k-Leitlinie des Deutschen Zentralkomitees zur Bekämpfung der Tuberkulose e.V.: "Tuberkulose im Erwachsenenalter" (Stand: 30.06.2017)S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) e.V. zur Diagnostik, Prävention und Therapie der Tuberkulose im Kindes- und Jugendalter (Stand: 31.10.2017)Herold, G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2021Battegay, E.: Differenzialdiagnose Innerer Krankheiten: Vom Symptom zur Diagnose, Georg Thieme Verlag, 21. Auflage, 2017MSD Manual - Ausgabe für medizinische Fachkreise: "Tuberkulose" (Stand: April 2018), unter: www.msdmanuals.comPschyrembel Online, Klinisches Wörterbuch: www.pschyrembel.de (Abruf: 18.05.2021)Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Impfplan Österreich 2021, unter: www.sozialministerium.at (Abruf: 23.11.2021)Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz: Tuberkulose (TBC), unter: www.sozialministerium.at (Abruf: 23.11.2021)Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit (AGES): Tuberkulose (TBC), unter: www.ages.at (Abruf: 23.11.2021)Bundesamt für Gesundheit (BAG): Schweizerischer Impfplan 2021, unter: www.bag.admin.ch (Abruf: 23.11.2021)Statistik-Portal Statista: Anzahl der Tuberkulose-Infektionen (Neuerkrankungen) in der Schweiz von 1970 bis 2020, unter: www.de.statista.com (Abruf: 23.11.2021)Bundesamt für Gesundheit (BAG): Tuberkulose, unter: www.bag.admin.ch (Abruf: 23.11.2021)Bundesamt für Gesundheit (BAG): Tuberkulose in der Schweiz 2014: mehr Fälle von Multiresistenz, unter: www.bag.admin.ch (Abruf: 23.11.2021)Lungenliga Schweiz und Bundesamt für Gesundheit (BAG): Handbuch Tuberkulose, unter: www.tbinfo.ch
Von allen Atemwegserkrankungen ist eine Lungenentzündung bei Kindern am häufigsten. Sie wird meist durch Bakterien oder Viren ausgelöst. Da die Krankheitssymptome sehr unspezifisch sein könne, lässt sich eine Lungenentzündung bei Kindern nur schwer erkennen. Dabei ist eine frühzeitige Behandlung sehr wichtig - bei schwerem Verlauf kann ein Lungenentzündung bei Kindern zum Tod führen. Lesen sie hier alles Wichtige zur Lungenentzündung bei Kindern.