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Eine Schilddrüsenüberfunktion macht sich durch verschiedenste Symptome bemerkbar. Durch den Überschuss an Schilddrüsenhormonen wird der Stoffwechsel beschleunigt. Häufige Hyperthyreose-Symptome sind:
Sehr oft entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion durch eine Fehlsteuerung des Immunsystems. Diese autoimmun bedingte Hyperthyreose wird Morbus Basedow genannt. Die Betroffenen entwickeln neben den oben genannten Symptomen auch noch Augenprobleme (endokrine Orbitopathie). Typische Symptome hierbei sind:
Die vortretenden Augen in Kombination mit dem oft starren Blick werden im Volksmund auch "Glubschaugen" oder "Glotzaugen" genannt. Wie stark die Augäpfel hervorquellen, sagt nichts über das Ausmaß der Schilddrüsenüberfunktion aus: Bei manchen Menschen treten die Augen sehr deutlich hervor, obwohl sie nur eine leichte Hyperthyreose haben und umgekehrt.
Die drei Symptome hervortretende Augäpfel, Herzrasen und Kropf werden als die "Merseburger Trias" bezeichnet. Sie ist typisch für Morbus Basedow.
Eine Schilddrüsenüberfunktion im Alter äußert sich oft anders als in jüngeren Jahren: Viele der typischen Symptome können fehlen, und die vorhandenen Beschwerden sind meist schwächer ausgeprägt. Zum Beispiel haben einige der älteren Patienten nur einen schnellen, unregelmäßigen Puls oder verlieren lediglich an Gewicht. Auch Herzrhythmusstörungen sind in dieser Altersgruppe manchmal die einzigen Symptome.
Eine Schilddrüsenüberfunktion hat bei bestehender Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) noch eine weitere Auswirkung: Die Körperzellen reagieren nicht mehr so gut auf Insulin und nehmen daher weniger Zucker (Glucose) aus dem Blut auf (Insulinresistenz steigt). Zugleich treibt die Schilddrüsenüberfunktion beispielsweise die Zuckerfreisetzung aus der Leber an. Die Folge dieser Prozesse: Der Blutzuckerspiegel steigt. Diabetiker mit unbehandelter Hyperthyreose brauchen mehr Insulin als normalerweise.
Die Schilddrüsenüberfunktion ist eine ernste Erkrankung. Sie sollte von einem Spezialisten behandelt werden, zum Beispiel von einem Facharzt für innere Medizin oder einem Endokrinologen. Der Arzt wird für jeden Patienten eine passende Behandlung vorschlagen. Diese hängt vor allem von der Schwere der Hyperthyreose ab. Auch das Alter und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten beeinflussen den Therapieplan.
Bei der medikamentösen Behandlung einer Schilddrüsenüberfunktion erhalten die Patienten ?Schilddrüsenblocker?, sogenannte Thyreostatika. Sie sorgen dafür, dass weniger Schilddrüsenhormone im Blut zirkulieren. Das erreichen die verschiedenen Thyreostatika auf unterschiedliche Weise. Meist werden heute sogenannte Thionamide wie Carbimazol oder Thiamazol eingesetzt. Diese Thyreostatika hemmen direkt die Bildung der Schilddrüsenhormone.
Während der Behandlung mit solchen Medikamenten kontrolliert der Arzt regelmäßig die Blutwerte der Schilddrüsenhormone beim Patienten. Die erhöhten Hormonwerte gehen meist schon nach wenigen Wochen zurück. Dann bessern sich die Anzeichen der Schilddrüsenüberfunktion. Ziel ist, den Schilddrüsenstoffwechsel zu normalisieren (euthyreote Stoffwechsellage). Je nach Grunderkrankung folgt gegebenenfalls eine weitere Therapie (Radiojodtherapie, Schilddrüsen-OP).
Handelt es sich bei der Schilddrüsenüberfunktion um Morbus Basedow, müssen die Thyreostatika mindestens ein Jahr lang eingenommen werden. Bei etwa der Hälfte der Patienten arbeitet die Schilddrüse dann wieder normal: Nach Absetzen der Medikamente kehren die Schilddrüsenüberfunktion-Anzeichen also nicht zurück.
Bei der anderen Hälfte der Patienten hat die medikamentöse Therapie allein jedoch keinen (anhaltenden) Erfolg. Die Thyreostatika dann noch länger zu verabreichen, macht keinen Sinn. Zudem ist es aufgrund der Nebenwirkungen auch nicht ratsam. Stattdessen empfehlen Ärzte diesen Patienten eine Radio-Jod-Therapie oder eine Operation.
Darüber hinaus verabreichen Ärzte Medikamente, die die Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion lindern. Dazu gehören beispielsweise Betablocker bei Herzrasen. Manche Betablocker, zum Beispiel Propranolol, bremsen zudem die Umwandlung von T4 zum deutlich aktiveren T3.
Bei dieser Hyperthyreose-Therapie erhält der Patient radioaktives Jod. Es wird entweder mit einer Spritze in eine Vene verabreicht oder als Kapsel geschluckt. Das radioaktive Jod wird (wie normales Jod) in der Schilddrüse gespeichert. Zellen, die vermehrt Schilddrüsenhormone produzieren, nehmen besonders viel davon auf. Beim Zerfall des radioaktiven Jods entstehen sogenannte Beta-Strahlen. Sie zerstören die Zellen. Auf diese Weise sinkt also die Hormonproduktion und der Stoffwechsel der Schilddrüse normalisiert sich nach und nach.
Korrekt durchgeführt birgt die Radio-Jod-Therapie keine Gefahr für andere Organe im Körper. Die Reichweite der radioaktiven Strahlen, die beim Zerfall des verabreichten Jods entstehen, beträgt nur wenige Millimeter.
Aufgrund der Strahlenbelastung, die mit der Radiojodtherapie einhergeht, sollten Patienten vorübergehend keinen engen Kontakt zu anderen Menschen haben. Es dauert meist aber nur wenige Tage, bis die Strahlenmenge den Körper wieder verlassen hat. In Deutschland wird die Radiojodtherapie aber sicherheitshalber stationär durchgeführt. Dabei werden die Patienten auf einer speziellen Krankenstation isoliert, zumindest für einige Tage.
Wegen der Strahlenbelastung ist die Radiojodtherapie nicht geeignet für schwangere und stillende Frauen.
Bei vielen Patienten entwickelt sich durch die Radiojodtherapie eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose): Wenn die Behandlung nämlich zu viel aktives Schilddrüsengewebe zerstört, können nicht mehr ausreichend Schilddrüsenhormone produziert werden. Der Mangel lässt sich aber relativ einfach mit der Einnahme von Hormonpräparaten (meist Levothyroxin, L-Thyroxin) ausgleichen.
Eine Operation kommt bei einer Schilddrüsenüberfunktion zum Beispiel in Frage, wenn die anderen Therapien nicht helfen oder sich ein großer Kropf gebildet hat. Auch bei Verdacht, dass die Hyperthyreose die Folge eines bösartigen Tumors der Schilddrüse ist (Schilddrüsenkrebs), wird operiert.
Vor der Operation muss der Hormonstoffwechsel der Schilddrüse mit Medikamenten normalisiert werden. Bei dem Eingriff wird den Patienten dann unter Vollnarkose die Schilddrüse teilweise oder vollständig entfernt. Je mehr Schilddrüsengewebe herausgeschnitten werden muss, desto weniger Schilddrüsenhormone können danach noch produziert werden. Die Operation kann also eine Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) verursachen. Die Patienten müssen dann lebenslang Hormontabletten einnehmen.
Patienten mit beginnender (latenter) Schilddrüsenüberfunktion haben zwar keine Krankheitssymptome, jedoch besteht die Gefahr, dass sie eine manifeste Erkrankung entwickeln, wenn sie zu viel Jod zu sich nehmen. Deshalb können sie vorsorglich eine Radiojodtherapie machen.
Bei Patienten, die zugleich ein Vorhofflimmern haben, kann der Arzt vorübergehend Thyreostatika verschreiben. Bessern sich die Herz-Symptome, ist vermutlich die latente Schilddrüsenüberfunktion der Auslöser gewesen. Dann ist eine Radiojodtherapie sinnvoll.
Eine wichtige Rolle spielt die Ernährung bei Schilddrüsenüberfunktion: Durch den "hochtourigen" Stoffwechsel verlieren viele Patienten an Gewicht. Dann ist es wichtig, mit den Mahlzeiten ausreichend Kalorien zu sich nehmen. Gleichzeitig sollte die Kost ausgewogen und abwechslungsreich sein. Sobald sich die Stoffwechsellage normalisiert (etwa mit Medikamenten), muss die Kalorienzufuhr wieder gedrosselt werden. Am besten besprechen Patienten jeweils mit ihrem behandelnden Arzt, wie der persönliche Speiseplan optimalerweise aussehen sollte.
Allgemein gilt bei Schilddrüsenüberfunktion: Patienten sollten auf Kaffee, Cola und Alkohol verzichten. Diese Getränke kurbeln den bereits hochaktiven Stoffwechsel noch weiter an.
Wenn Sie eine Hyperthyreose haben, sollten Sie darauf achten, Ihrem Körper nicht zu viel Jod zuzuführen. Das bedeutet zum Beispiel, dass Sie keine jodhaltigen Desinfektionsmittel verwenden sollten.
Vorsicht geboten ist auch bei Röntgenuntersuchungen und Computertomografie (CT): Dabei werden im Vorfeld manchmal jodhaltige Kontrastmittel verabreicht. Sie sollten deshalb vor einer solchen Untersuchung den Arzt auf Ihre Schilddrüsenüberfunktion hinweisen. Dieser kann Ihnen dann zusätzlich Medikamente geben, welche die Aufnahme von Jod in die Schilddrüse behindern. Oder er verwendet für die Untersuchung ein nicht-jodhaltiges Kontrastmittel beziehungsweise eine andere Untersuchungsmethode (z.B. Kernspin = MRT).
Auch Patienten mit latenter Schilddrüsenüberfunktion sollten einen Jodüberschuss vermeiden. Ansonsten kann aus der latenten- eine manifeste Erkrankung entstehen.
Wenn Sie aufgrund der Behandlung Ihrer Schilddrüsenüberfunktion eine Unterfunktion entwickeln und Schilddrüsenhormone einnehmen müssen, sollten Sie regelmäßig Ihre Blutwerte beim Arzt untersuchen lassen. So lässt sich laufend feststellen, ob Ihre Medikamente richtig dosiert sind und ob sich Ihre Schilddrüsenwerte im Normbereich befinden.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion produziert die Schilddrüse zu große Mengen von zwei Hormonen: Thyroxin (T4) und Trijodthyronin (T3). Diese Hormone wirken auf Herz und Kreislauf und spielen eine wichtige Rolle im Energiestoffwechsel des Körpers. Im Übermaß produziert beschleunigen sie den Stoffwechsel - dieser läuft gewissermaßen auf Hochtouren.
Warum die Schilddrüse zu viele Hormone herstellt, kann verschiedene Ursachen haben. Am häufigsten sind Morbus Basedow und eine Schilddrüsenautonomie. Daneben gibt es aber auch seltenere Ursachen der Hyperthyreose.
Sehr oft ist eine Schilddrüsenüberfunktion auf eine Autoimmunreaktion des Körpers zurückzuführen. Von einer Autoimmunreaktion sprechen Mediziner, wenn das Immunsystem mit seinen Antikörpern fälschlicherweise körpereigenes Gewebe angreift. Diese Antikörper werden Autoantikörper genannt.
Bei Morbus Basedow bildet das Immunsystem Autoantikörper gegen die Schilddrüse: Sie regen die Zellen des Organs an, vermehrt Schilddrüsenhormone herzustellen. So entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion.
Warum das Immunsystem der Betroffenen die Schilddrüse angreift, ist bislang unbekannt. Experten vermuten aber, dass eine genetische Veranlagung, psychische Belastung und Rauchen die Entstehung von Morbus Basedow begünstigt.
Die Erkrankung bricht häufig nach dem 35. Lebensjahr aus. Dabei sind Frauen deutlich häufiger betroffen als Männer. Auch im Kindesalter kann die Erkrankung auftreten: Morbus Basedow ist sogar die häufigste Ursache für eine Schilddrüsenüberfunktion bei Kindern.
Bei älteren Menschen entsteht eine Schilddrüsenüberfunktion meist durch eine Autonomie des Organs. Das heißt: Die Schilddrüse "beschließt" in Teilen oder als Ganzes, eigenständig die Hormonproduktion zu steigern - ohne weiterhin dem Gehirn als zentrales Steuerorgan zu gehorchen. Mediziner sprechen dann von Schilddrüsenautonomie oder funktioneller Autonomie der Schilddrüse.
Dabei unterscheidet man drei Formen von Schilddrüsenautonomie:
Der häufigste Grund für eine Schilddrüsenautonomie ist ein chronischer Jodmangel: Ist zu wenig Jod vorhanden, bildet die Schilddrüse nicht genug Hormone. Sie versucht dann, dies durch verstärktes Wachstum auszugleichen. Dabei können Schilddrüsenknoten entstehen, die Hormone ohne Kontrolle durch das Gehirn produzieren. Sind diese Knoten groß genug, kommt es bei erneuter Jodzufuhr in der Schilddrüse zu einer ungebremsten Hormonproduktion. Dies kann auch ganz plötzlich auftreten, beispielsweise wenn Betroffene große Jodmengen erhalten (zum Beispiel in Form von jodhaltigen Röntgenkontrastmitteln).
Zu den seltenen Ursachen der Schilddrüsenüberfunktion zählen eine Entzündung der Schilddrüse (Thyreoiditis) und bestimmte Formen von Schilddrüsenkrebs. Auch wer zu viel Schilddrüsenhormone als Medikament einnimmt (etwa bei einer Schilddrüsenunterfunktion), kann eine Hyperthyreose entwickeln. Mediziner nennen dies eine "Hyperthyreose factitia".
Manchmal steckt auch ein Tumor der Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) dahinter: Diese Hirnregion steuert mit einem eigenen Hormon (Thyreotropin = TSH) die Funktion der Schilddrüse. Ein Tumor der Hirnanhangsdrüse kann bewirken, dass vermehrt TSH produziert wird. Dadurch wird die Hormonproduktion in der Schilddrüse übermäßig angeregt - eine Schilddrüsenüberfunktion entsteht.
Gelegentlich wird eine Hyperthyreose auch dadurch verursacht, dass dem Körper zu viel Jod zugeführt wird. Das kann sowohl durch jodhaltige Medikamente passieren als auch durch jodhaltige Kontrastmittel. Letztere werden zum Beispiel vor Röntgenuntersuchungen oder einer Computertomografie (CT) verabreicht. Auch Menschen, die über längere Zeit größere Mengen an jodreichen Lebensmitteln verzehren (zum Beispiel Meeresalgen), können eine Schilddrüsenüberfunktion entwickeln.
Das Schwangerschaftshormon hCG (Choriongonadotropin) ähnelt dem Hormon TSH der Hirnanhangsdrüse. Es wirkt deshalb wie dieses anregend auf die Hormonproduktion der Schilddrüse. In der Folge entwickeln manche Schwangere eine vorübergehende, milde Schilddrüsenüberfunktion. Eine Behandlung mit Medikamenten (Thyreostatika) ist in der Regel nicht notwendig.
Wenn eine Schilddrüsenüberfunktion in der Schwangerschaft aber mehrere Wochen anhält und/oder ausgeprägt ist (mit Herzrasen, Zittern etc.), steckt wahrscheinlich eine andere Ursache dahinter. In den meisten Fällen handelt es sich dabei um Morbus Basedow. Die Schilddrüsenüberfunktion muss dann unbedingt behandelt werden. Anderenfalls kann sie ernste Folgen haben. Dazu zählen unter anderem vorzeitige Wehen, geringes Geburtsgewicht, Fehl- und Totgeburt sowie Präeklampsie.
Tipp: Frauen mit bekannter Schilddrüsenüberfunktion sollten sich behandeln lassen und ihre Hormonwerte normalisieren, bevor sie schwanger werden. Eine optimale Schilddrüsenfunktion ist nämlich wichtig für die gesunde Entwicklung des Kindes (vor allem in den ersten Schwangerschaftswochen). Außerdem beeinträchtigt ein Überschuss an Schilddrüsenhormonen die Wahrscheinlichkeit, schwanger zu werden.
Bei Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion wird der Arzt zunächst im Gespräch mit Ihnen Ihre Krankengeschichte erheben (Anamnese): Er erkundigt sich zum Beispiel genau nach Ihren Beschwerden, eventuellen Vorerkrankungen und ihrem Essverhalten (Jodmangel!). Auch für Schilddrüsenerkrankungen in Ihrer Familie interessiert er sich. Außerdem fragt er, welche Medikamente Sie einnehmen und ob bei Ihnen kürzlich eine Kontrastmittel-Untersuchung (Röntgen, CT) durchgeführt wurde.
Als nächster Schritt folgt eine körperliche Untersuchung. Dabei wird der Arzt unter anderem Ihren Hals abtasten. So prüft er, ob Ihre Schilddrüse vergrößert ist und sich vielleicht knotig anfühlt. Er kann auch den Umfang des Halses messen.
Um die Schilddrüse besser begutachten zu können, kann der Arzt eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) des Halses machen. So kann er Lage, Form, Größe und Struktur der Schilddrüse genauer beurteilen. Bei Verdacht auf Morbus Basedow werden auch die Augenhöhlen mittels Ultraschall untersucht (von spezialisierten Augenärzten).
Deutliche Hinweise auf eine Hyperthyreose ergeben Blutuntersuchungen. Dabei wird die Konzentration der Schilddrüsenhormone T3 und/oder T4 sowie des TSH (Steuerhormon der Hirnanhangsdrüse) bestimmt. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion ist die T3- und T4-Konzentration erhöht, aber der TSH-Spiegel erniedrigt. TSH wird von der Hirnanhangsdrüse ausgeschüttet und reguliert die Schilddrüse. Produziert die Schilddrüse zu viele Hormone, reagiert die Hirnanhangsdrüse darauf und schüttet weniger TSH aus.
Wenn eine gestörte Hirnanhangsdrüse die Schilddrüsenüberfunktion verursacht (sehr selten), sind die Blutwerte der Schilddrüsenhormone erhöht, aber der TSH Wert nicht erniedrigt, sondern eventuell sogar erhöht.
Weitere Untersuchungen helfen, die Ursache der Schilddrüsenüberfunktion aufzudecken: Der Arzt kann etwa Jod im Urin nachweisen. So stellt er fest, ob eine übermäßige Jodzufuhr der Auslöser der Schilddrüsenüberfunktion ist.
Bei Verdacht auf Morbus Basedow wird das Blut auf spezielle Antikörper gegen die Schilddrüse hin untersucht (zum Beispiel TSH-Rezeptor stimulierende Antikörper = TRAK).
Mithilfe der Schilddrüsen-Szintigrafie lässt sich die Funktion des Organs näher untersuchen. Dafür spritzt der Arzt dem Patienten eine radioaktive Substanz, die sich der Schilddrüse anreichert, und zwar besonders in den aktiven, hormonproduzierenden Bereichen. Eine spezielle Kamera macht anschließend Aufnahmen von der Schilddrüse, um die Anreicherung der radioaktiven Substanz in den verschiedenen Gewebebereichen sichtbar zu machen. So kann der Arzt zwischen "heißen" und "kalten" Knoten unterscheiden:
Sind heiße Knoten vorhanden, deutet das auf eine Schilddrüsenautonomie hin. Produziert die Schilddrüse aber in allen Teilen gleichmäßig mehr Hormone, ist Morbus Basedow wahrscheinlicher.
Trotz "kalter Knoten" kann eine Schilddrüsenüberfunktion vorliegen, wenn andere Bereiche der Schilddrüse dafür umso mehr Hormone produzieren.
Manchmal entnimmt der Arzt auch mithilfe einer dünnen Hohlnadel eine kleine Gewebeprobe der Schilddrüse (Feinnadelpunktion). Sie kann im Labor genauer untersucht werden. So lässt sich zum Beispiel feststellen, ob Veränderungen im Gewebe gut- oder bösartig sind. Auch eine Entzündung der Schilddrüse kann man bei der Analyse der Gewebeprobe erkennen.
Eine Schilddrüsenüberfunktion wird nach ihrem Schweregrad eingeteilt:
Eine latente Schilddrüsenüberfunktion ist gewissermaßen eine Überfunktion im Vorstadium: Die Schilddrüsenhormone (T3 und T4) haben hier (noch) normale Blutspiegel, während der TSH-Spiegel erniedrigt ist. Die häufigste Ursache dafür ist eine Überdosierung von Schilddrüsenhormonen. Die Hirnanhangsdrüse reagiert dabei auf den Hormonüberschuss und fährt die TSH-Ausschüttung herunter.
Eine manifeste Hyperthyreose ist eine anhaltende Schilddrüsenüberfunktion mit mehr oder weniger deutlichen Symptomen. Die Blutwerte von T3 und T4 sind hier erhöht, der TSH-Spiegel ist erniedrigt.
Ein großer Überschuss an Schilddrüsenhormonen ist Gift für den Körper. Es entwickelt sich eine Thyreotoxikose oder - im schlimmsten Fall - eine thyreotoxische Krise. Die Anzeichen reichen von hohem Fieber über Herzrasen, Durchfall, Erbrechen, Muskelschwäche, Schweißausbrüchen und Bewusstseinsstörungen bis hin zu Koma und Kreislaufversagen. Eine solche lebensbedrohliche Komplikation ist sehr selten. Sie kann zum Beispiel entstehen, wenn eine Schilddrüsenüberfunktion nicht oder nicht ausreichend behandelt wird. Eine andere mögliche Ursache ist die übermäßige Zufuhr von Jod (etwa über Kontrastmittel und jodhaltige Medikamente).
Die thyreotoxische Krise muss sofort auf der Intensivstation behandelt werden. Dort erhalten Patienten Thyreostatika in die Vene. In besonders schweren Fällen wird ihnen auch die Schilddrüse notfallmäßig entnommen, um den starken Hormonüberschuss zu stoppen. Oder aber das Blut mittels Plasmapherese ?gereinigt?.
Eine Thyreotoxikose kann auch unabhängig von einer Schilddrüsenüberfunktion auftreten. Das kann zum Beispiel bei einer Schilddrüsenentzündung passieren oder wenn jemand eine große Dosis Schilddrüsenhormone einnimmt (obwohl er sie gar nicht braucht).
Wird eine Schilddrüsenüberfunktion rechtzeitig erkannt und behandelt, ist die Prognose gut. Ein Morbus Basedow bildet sich unter medikamentöser Behandlung bei rund der Hälfte aller Patienten zurück. Die Erkrankung kann jedoch auch nach einer Therapie wieder auftreten.
Eine Schilddrüsenautonomie als Auslöser einer Schilddrüsenüberfunktion bildet sich dagegen nicht von alleine zurück. Das Gewebe, das eigenständig übermäßig Hormone produziert, kann im Laufe der Zeit sogar zunehmen. Eine Behandlung ist deshalb zwingend notwendig. Dann können die Betroffenen aber meist ein normales Leben führen.
Wird eine Schilddrüsenüberfunktion zu spät erkannt oder nicht behandelt, können Folgeerkrankungen entstehen. Dazu zählen Herzschwäche (Herzinsuffizienz) und Osteoporose.
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DGN-Handlungsempfehlung (S1-Leitlinie): Radioiodtherapie bei benignen Schilddrüsenerkrankungen (Stand: 6/2022), unter: register.awmf.orgGärtner, R. (Hrsg.) et al.: Schilddrüsenerkrankungen, Grundlage – Diagnostik – Therapie, Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft, 1. Auflage 2004S2k-Leitlinie: Operative Therapie benigner Schilddrüsenerkrankungen (Stand: 12/2021), unter: register.awmf.orgBrakebusch, L. et Heufelder, A.: Leben mit Morbus Basedow, Zuckschwerdt Verlag, 4. Auflage 2006Herrmann, F. et al.: Endokrinologie für die Praxis, Thieme-Verlag, 7. Auflage 2015Pschyrembel, Klinisches Wörterbuch, deGruyter Verlag, 269. Auflage 2023Chenot, J.-F. et Scherer, M. (Hrsg.): Allgemeinmedizin, Urban & Fischer, 2022Feldkamp, J. et al.: Feinnadelpunktion in der Abklärung von Schilddrüsenknoten, in: Dtsch Arztebl Int 2016; 113: 353-9, unter: www.aerzteblatt.com (Abrufdatum: 07.05.2025)
Bei einer Histaminintoleranz (Histaminose) reagiert der Körper auf eine erhöhte Menge an Histamin mit Unverträglichkeitsreaktionen. Infolgedessen kommt es zu möglichen Symptomen wie Quaddeln auf der Haut, Juckreiz, Kopfschmerzen und Magen-Darm-Beschwerden. Meistens sind Frauen im mittleren Alter betroffen. Lesen Sie hier, welche Lebensmittel Histamin enthalten und was sich bei Histaminintoleranz tun lässt.