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Morbus Bechterew (M. Bechterew, Spondylitis ankylosans) gehört zur Gruppe der sogenannten Spondyloarthritiden. Das sind Erkrankungen des Achsenskeletts (Schädel, Wirbelsäule und Brustkorb). Morbus Bechterew betrifft besonders die Wirbelsäule und deren Verbindung zum Becken, wo sich Entzündungen bilden. Diese können Knochengewebe zerstören.
Außerdem können die Entzündungen bewirken, dass sich Knochenanhängsel in Form von Faserknorpeln bilden, welche die Gelenkränder ersetzen. Das kann, muss aber nicht immer, dazu führen, dass die vielen kleinen Gelenke und Bänder der Wirbelsäule und des Beckens verknöchern. Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit sind damit häufige Anzeichen von Morbus Bechterew. Im Endstadium kann die Wirbelsäule komplett knöchern versteifen.
Morbus Bechterew tritt in Mitteleuropa bei rund 0,5 Prozent der erwachsenen Bevölkerung auf, meist zwischen dem 20. und 40. Lebensjahr.
Morbus Bechterew bei Frauen stellt normalerweise keine besondere Gefahr dar: Weder wird die Fruchtbarkeit beeinträchtigt noch erhöht sich im Falle einer Schwangerschaft das Risiko einer Fehl- oder Frühgeburt. Auch für die werdende Mutter selbst besteht für gewöhnlich kein besonderes Risiko durch die Morbus Bechterew-Erkrankung. Allerdings sollten Schwangere grundsätzlich möglichst wenig Medikamente einnehmen. Der behandelnde Arzt wird hierzu jede Frau individuell beraten.
Morbus Bechterew darf nicht mit dem weniger dramatischen Morbus Forrestier (Spondylitis hyperostotica) verwechselt werden. Zu den Symptomen dieser Erkrankung zählen zwar auch eine zunehmende Versteifung und Schmerzen. Allerdings handelt es sicher hierbei nur um eine reine Verknöcherung der Wirbelsäule, die ohne Entzündungsreaktionen entsteht. Die Folgen sind in der Regel wesentlich harmloser.
Morbus Bechterew ist eine chronische Erkrankung und tritt oft in Schüben auf. Das heißt: Die Patienten erleben Phasen mit starken Beschwerden (Schübe) und solche, in denen es ihnen besser geht. Im Laufe der Zeit kann Morbus Bechterew von Schub zu Schub voranschreiten, sodass die Wirbelsäule steifer wird und sich verformt.
Die Art und Schwere der Morbus-Bechterew-Symptome hängen im Einzelfall zum einen vom Stadium der Erkrankung ab. Zum anderen gibt es auch individuelle Unterschiede von Patient zu Patient.
Zu den Hauptsymptomen bei Morbus Bechterew zählen tiefsitzende Rückenschmerzen, morgendliche Steifigkeit und nächtliche Schmerzen, die über mindestens drei Monate anhalten. Viele Patienten berichten von Schmerzen in der zweiten Nachthälfte, die erträglicher werden, wenn sie umhergehen oder Gymnastik machen. Ausgehend von den Kreuzbein-Darmbein-Gelenken des Beckens (Iliosakralgelenke) strahlen die Schmerzen beim Morbus Bechterew in beide Beine (Oberschenkel) und ins Gesäß aus. Der Gesäßschmerz wechselt zwischen links und rechts.
Häufige Frühzeichen sind zudem auch:
Nach Monaten bis Jahren können sich durch Morbus Bechterew die Körperhaltung und -bewegung verändern, und zwar in typischer Weise: Während die untere Wirbelsäule (Lendenwirbelsäule) meist abflacht, krümmt sich die Brustwirbelsäule zunehmend. So bildet sich oft ein Buckel. Zum Ausgleich streckt sich der Hals, und die Hüft- und Kniegelenke beugen sich. Durch die Buckelbildung der Wirbelsäule kann das Blickfeld beim Geradeausschauen eingeschränkt sein. Zudem lassen sich große Gelenke (Hüfte, Knie, Schulter, Ellenbogen) teilweise nur noch eingeschränkt bewegen.
Bei ungefähr 20 Prozent der Patienten treten weitere entzündliche Reaktionen im Körper auf. Betroffen sind beim Morbus Bechterew oft Augen (Iris), Herz und Nieren. Das kann unter anderem zu Sehstörungen, Herzrhythmusstörungen beziehungsweise Nierenschwäche führen. Solche Entzündungsreaktionen müssen unbedingt abgeklärt werden: Die Funktion von Augen, Herz und Nieren kann gefährdet sein.
Seltener kommt es bei M. Bechterew zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder einer Entzündung der großen Körperschlagader (Aortitis). Auch Gelenksentzündungen (Arthritis) ganzer Finger oder Zehen oder eine Sehnenansatzentzündung (Enthesitis) sind möglich. Letztere entwickelt sich besonders oft am Ansatz der Achillessehne.
Viele Patienten zeigen außerdem eine verringerte Knochendichte (Osteopenie) bis hin zum Knochenschwund (Osteoporose).
Manche Betroffene entwickeln mit dem Morbus Bechterew auch Symptome im Darm. Es wird ein Zusammenhang mit chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (u.a. Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa) vermutet. Dann können sich schmerzhafte Darmkrämpfe und Durchfälle zu den Morbus-Bechterew-Symptomen gesellen.
Es besteht zudem der Verdacht, dass die Spondylitis ankylosans in Zusammenhang mit Harnwegserkrankungen stehen könnte.
Die genaue Ursache des Morbus Bechterew ist nicht bekannt. Vermutlich handelt es sich aber um eine Fehlfunktion des Immunsystems. Da manchmal mehrere Mitglieder einer Familie daran erkranken, vermuten Experten eine genetische Veranlagung für Morbus Bechterew ? und somit eine mögliche Vererbung: Etwa 90 Prozent aller Patienten besitzen ein spezielles Protein namens HLA-B27. Es sitzt auf der Oberfläche bestimmter Zellen des Immunsystems und soll eigentlich Krankheitserreger oder Fremdstoffe erkennen und abwehren.
Bei Morbus-Bechterew-Patienten scheint dieses Protein bei manchen Erregern aber weniger erfolgreich zu sein. Deshalb muss das Immunsystem stärker reagieren, um gegen diese Eindringlinge wirksam vorgehen zu können. Dabei kommt es dann wohl zu einer chronischen Entzündung der Wirbel und Beckenknochen.
Die erbliche Veranlagung allein reicht aber für einen Krankheitsausbruch nicht aus: Laut aktuellem Stand der Wissenschaft muss zusätzlich eine Infektion auftreten, um Morbus Bechterew auszulösen.
So kann die Erkrankung aus einer sogenannten reaktiven Arthritis hervorgehen. Darunter versteht man eine Gelenkentzündung, die als Reaktion auf eine Infektion in einer anderen Körperregion (Atemwege, Harnwege etc.) entsteht. Ob Faktoren wie körperliche Belastung, Kälte und Nässe oder seelische Einflüsse den Ausbruch begünstigen oder nur die Symptome nachträglich verschlimmern, ist nicht abschließend geklärt. Sicher ist jedoch eines: Morbus Bechterew ist nicht ansteckend.
Die wichtigste Informationsquelle für den Arzt bei der Abklärung einer möglichen Morbus Bechterew-Erkrankung sind Sie selbst als Patient. Der Arzt unterhält sich ausführlich mit Ihnen, um Ihre Krankengeschichte zu erheben (Anamnese). Vor allem lässt er sich die auftretenden Beschwerden genau beschreiben.
Es kann auch sein, dass Sie der Arzt bittet, spezielle Fragebögen (Bath-Indizes) auszufüllen. Sie werden als subjektives Maß herangezogen, um die Schwere der Krankheit und die körperliche Funktionsfähigkeit einzuschätzen.
Typische Fragen, die für die Diagnose Morbus Bechterew wichtig sind, sind zum Beispiel:
Danach kann der Mediziner bei Verdacht auf Morbus Bechterew mit einigen klinischen Tests feststellen, wie beweglich Sie in Ihrer Wirbelsäule sind und ob Schmerzen in den Iliosakralgelenken bestehen. Beispiele:
Es gibt keine spezifischen Blutuntersuchungen für die Bechterew-Krankheit. Oft lassen sich zwar im Blut der Patienten moderat erhöhte Entzündungswerte (wie CRP oder Blutsenkungsgeschwindigkeit) feststellen. Diese Blutwerte können aber auch durch viele andere Erkrankungen erhöht sein.
Mit den Bildgebungsverfahren Röntgen und Magnetresonanztomografie (MRT, auch Kernspintomografie genannt) lassen sich die Zerstörung und Neubildung von Knochengewebe sowie der Zustand der Gelenke erkennen. Dabei bildet die MRT den Goldstandard beim Erkennen von Morbus Bechterew. Die Diagnose ist mittels Magnetresonanztomografie schon im frühen Krankheitsstadium möglich - auf MRT-Bilder lassen sich auch entzündliche Veränderungen in den Kreuz-Darmbein-Gelenken erkennen, die auf Röntgenbildern noch nicht sichtbar sind.
Die Morbus Bechterew-Therapie besteht darin, die Symptome zu lindern und das Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen ? heilbar ist die Erkrankung bislang nicht. Grundsätzlich gibt es bei M. Bechterew verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, die auch miteinander kombiniert werden:
Die Morbus Bechterew-Therapie wird individuell an die Bedürfnisse eines Patienten angepasst.
Sie richtet sich nach den Beschwerden des Patienten und zielt vor allem darauf ab, Entzündungen, Schmerzen und Steifigkeit bei Morbus Bechterew zu verringern sowie die Beweglichkeit der Patienten zu erhalten. Dazu werden meist entzündungshemmende und schmerzlindernde Mittel aus der Gruppe der nicht-steroidalen Antirheumatika (NSAR) eingesetzt, zum Beispiel Ibuprofen.
Da diese Medikamente die Magenschleimhaut angreifen, sollte zusätzlich ein magenschützendes Medikament (z. B. Omeprazol, Pantoprazol) eingenommen werden.
Bei einem akuten Morbus Bechterew-Schub oder besonders starken Gelenkschmerzen kann der Arzt in die entsprechende Region ein Glukokortikoid (Kortison) spritzen. Das entzündungshemmende Mittel wirkt meist schnell. Man weiß bislang aber nicht, ob und inwiefern solche Kortisonspritzen den Verlauf der Krankheit beeinflussen.
Sind auch Arme und Beine von Morbus Bechterew betroffen und reichen andere entzündungshemmende Mittel nicht aus, kann der Arzt einen Immunmodulator verschreiben: Sulfasalazin oder Upadacitinib. Diese Wirkstoffe greifen in den Stoffwechsel von Entzündungsbotenstoffen ein.
Neben diesen entzündungshemmenden Medikamenten kommen manchmal auch sogenannte TNF-Alpha-Blocker zum Einsatz. Sie dämpfen das Immunsystem. Angewendet werden sie bei Patienten, bei denen die ankylosierende Spondylitis schwer verläuft und die Symptome nicht anders kontrollierbar sind.
Durch die dämpfende Wirkung auf das Immunsystem können solche Medikamente anfälliger für Infektionen machen: Krankheitserreger können sich leichter und schneller im Körper ausbreiten.
Eine Operation kann bei Morbus Bechterew zum Beispiel nötig sein, wenn die chronische Entzündung ein Gelenk (wie das Hüftgelenk) stark beschädigt oder zerstört hat. Dann kann man es unter Umständen durch eine Prothese ersetzen.
Ist Ihre Halswirbelsäule eines Patienten infolge der Erkrankung sehr instabil, können die Wirbelkörper operativ versteift werden (zervikale Fusion). Außerdem kann ein Chirurg Knochenkeile entfernen, um eine sich zunehmend krümmende Wirbelsäule wieder aufzurichten (Keilosteotomie).
Bewegung kann den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen. Sie ist vielleicht sogar der wichtigste Baustein in der Morbus Bechterew-Behandlung. Körperliche Aktivitäten im Alltag wie Spazierengehen, regelmäßige Gymnastik, Radfahren, Schwimmen, Nordic Walking und andere Sportarten erhalten Ihre Beweglichkeit. Außerdem sind bei Morbus Bechterew Übungen wichtig, die die Muskulatur kräftigen ? etwa die Rumpfmuskulatur, was das Aufrichten der Wirbelsäule unterstützt.
Ebenfalls eine wichtige Rolle spielt bei Morbus Bechterew die Ernährung. So weiß man, dass die Omega-6-Fettsäure Arachidonsäure Entzündungen in den Gelenken fördert. Diese Fettsäure ist hauptsächlich in (Schweine-)Fleisch enthalten. In fettreichen Kaltwasser-Fischen, Lein- und Rapsöl stecken dagegen reichlich Omega-3-Fettsäuren. Sie können Entzündungen hemmen. Für Sie als Morbus Bechterew-Patient ist deshalb eine fleischarme Ernährung mit viel Obst, Gemüse, Fisch, pflanzlichen Fetten und fettreduzierten Milchprodukten empfehlenswert.
Die richtige Ernährung ist ? zusammen mit regelmäßiger Bewegung ? außerdem wichtig für ein gesundes Körpergewicht. Besonders Übergewicht ist bei Morbus Bechterew nicht ratsam: Mit zu vielen Fettpolstern ist es schwerer, eine aufrechte Haltung zu wahren und sich ausreichend zu bewegen.
Sprechen Sie Ihren Arzt auf strukturierte Schulungsprogramme an, wo man Sie unter anderem im Hinblick auf Bewegungsübungen und gesunde Ernährung berät und unterstützt.
Rauchen ist grundsätzlich schlecht für die Gesundheit, umso mehr aber bei M. Bechterew: Nikotinkonsum kann nämlich die knöchernen Veränderungen schneller voranschreiten lassen. Deshalb sollten Sie bei Morbus Bechterew keinesfalls rauchen!
Sehr sinnvoll zur Unterstützung Ihrer Therapie sind Wärmeanwendungen, Massagen und gezielte Gymnastikübungen bei Morbus Bechterew: Sie helfen Ihnen, Ihre Körperhaltung und Beweglichkeit zu erhalten, verkürzte Muskeln zu dehnen und schwache zu kräftigen. Regelmäßige Physiotherapie kann zudem die Versteifung Ihrer Wirbelsäule hinauszögern und die Schmerzen verringern.
Im Alltag sollten Sie Tätigkeiten vermeiden, bei denen Sie sich weit nach vorn beugen müssen. Ideal ist es, wenn Sie regelmäßig aufstehen (müssen). Bei Schreibtischarbeit und beim Autofahren kann ein keilförmiges Sitzkissen hilfreich sein: Es verhindert, dass das Becken nach hinten kippt. So sitzt man automatisch aufrechter.
Achten Sie darauf, dass Ihre Bettmatratze fest ist und nicht durchhängt. Das Kopfkissen sollte möglichst flach sein und den Kopf gerade halten. Ein Muldenkissen kann verhindern, dass der Kopf in den Nacken kippt.
Die Bechterew-Krankheit ist eine über lange Zeit (chronisch) verlaufende Krankheit, die in Schüben auftritt. Das bedeutet, die Beschwerden (Schmerzen und Steifheit) werden plötzlich innerhalb von einigen Wochen stärker. Danach kommt es in der Regel zu einer leichten Erholung bis hin zu einem fast beschwerdefreien Intervall. Dieses kann unterschiedlich lang andauern, bevor dann der nächste Krankheitsschub kommt.
Morbus Bechterew ist nicht heilbar. Alle Therapieansätze können nur das Fortschreiten der Erkrankung bremsen und die Beschwerden lindern. Die Sterblichkeit wird aber nicht beeinflusst durch Morbus Bechterew: Die Lebenserwartung der Patienten ist die gleiche wie beim Bevölkerungsdurchschnitt.
Als M. Bechterew-Patient sollten Sie zu regelmäßigen Kontrolluntersuchungen gehen. Dabei prüft der Arzt die Beweglichkeit der Wirbelsäule, des Beckens sowie der großen Gelenke an Armen und Beinen. Auch sollten bei Morbus Bechterew die Augen (Sehfähigkeit) und die Herzfunktion regelmäßig kontrolliert werden.
Je nachdem, wie stark Sie vom Morbus Bechterew betroffen und in Ihrem Alltagsleben eingeschränkt sind, kann Ihre Erkrankung als Behinderung oder sogar Schwerbehinderung eingestuft werden.
Wenn bei einer beeinträchtigenden Erkrankung wie Morbus Bechterew der Behinderungsgrand (Grad der Behinderung, GdB) mindestens 50 beträgt, liegt eine Schwerbehinderung vor. Der Betreffende bekommt dann einen Schwerbehindertenausweis.
Zuständig für die Einstufung und die Ausstellung des Schwerbehindertenausweises ist das Sozialministeriumservice.
Als chronisch erkrankter Patient mit Morbus Bechterew, ist Ihr Risiko erhöht, arbeitsunfähig zu werden. Allerdings besteht manchmal die Möglichkeit, das eigene Arbeitsumfeld gemeinsam mit dem Arbeitgeber an die individuellen Bedürfnisse anzupassen. Dazu zählen beispielsweise Anpassungen hinsichtlich Sitzmöbel und Arbeitshöhe und eventuell die Anschaffung eines Steh-Sitz-Arbeitstisches.
Vielleicht können Sie mit Ihrem Arbeitgeber auch einen späteren Arbeitsbeginn vereinbaren, wenn Sie sehr unter Morgensteifigkeit leiden. Außerdem sollten Sie keine schweren Lasten heben und das Arbeiten in vornübergebeugter Körperhaltung vermeiden.
Neben schwerer körperlicher Arbeit und einer ungünstigen Sitzhaltung kann auch zu viel Stress einen Schub auslösen. Achten Sie also auf nötige Ruhepausen und teilen Sie sich Ihre Kraft gut ein. Mittags zehn bis 20 Minuten flach auf den Rücken legen, richtet ihre Wirbelsäule wieder gerade.
Sind solche Arbeitsplatz-Anpassungen nicht möglich oder ist Ihre Arbeit für Ihre Erkrankung ungeeignet, können Sie sich an den Betriebsarzt oder die Arbeitsinspektion wenden.
In Österreich werden Patienten mit Morbus Bechterew und anderen Formen von entzündlichem Rheuma (wie Rheumatoider Arthritis) generell als Risikopatienten für COVID-19 eingestuft. Denn manche Medikamente zur Behandlung entzündlichen Rheumas unterdrücken das Immunsystem. Eigentlich ist aber noch unklar, ob dadurch auch das Risiko steigt, schwerer an der neuen Infektionskrankheit COVID-19 zu erkranken. Deshalb sind zurzeit Forscher dabei, international Fälle von Rheumapatienten mit COVID-19 in Registern zusammenzutragen und die Verläufe zu beobachten und zu vergleichen.
Bisherige Ergebnisse sind beruhigend - die meisten Patienten erholen sich von COVID-19, auch wenn sie Rheuma-Medikamente erhalten. So wurden im Register "EULAR and Global Rheumatology Alliance COVID-19" bereits 600 COVID-19-Erkrankungen von Patienten mit rheumatischen Erkrankungen aus 40 Ländern vom 24. März 2020 bis 20. April 2020 analysiert: Die Einnahme von Basismedikamenten wie Sulfasalazin, Biologika, nichtsteroidalen Antirheumatika und TNF-alpha-Hemmern erhöhte die Wahrscheinlichkeit nicht, bei COVID-19 im Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Nur eine Behandlung mit einer mäßigen bis hohen Kortisondosis (mit mehr als 10 mg Prednison pro Tag) war mit einer höheren Wahrscheinlichkeit eines Klinikaufenthalts verbunden.
Die genannten Erkenntnisse sind nur vorläufiger Natur. Weitere Forschungsergebnisse und Studien sind erforderlich, um das Risiko besser einschätzen zu können.
Achtung! Die Österreichische Gesellschaft für Rheumatologie warnt ausdrücklich vor dem eigenmächtigen Absetzen der Rheuma-Therapie!
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Keikawus, A. et al.: Duale Reihe Innere Medizin, Georg Thieme Verlag, 3. Auflage, 2012Block, B.: Innere Medizin - Leitlinien 2007/2008, GeorgThieme Verlag, 1. Auflage, 2007Nationale VersorgungsLeitlinie „Nicht-spezifischer Kreuzschmerz", 2. Auflage, Version 1 (Stand: 2017)Gianfrancesco M. et al.: „Epidemiology – Characteristics associated with hospitalisation for COVID-19 in people with rheumatic disease: data from the COVID-19 Global Rheumatology Alliance physician-reported registry“, in: Annals of the Rheumatic Diseases. BMJ Journals, 2020, doi:10.1136/ annrheumdis-2020-217871Pressemitteilung vom 45. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (2017): "Volksleiden Rückenschmerz - Rheuma selten als Ursache erkannt"S2k-Leitlinie „Spezifischer Kreuzschmerz“ der Deutschen Gesellschaft für Orthopädie und Orthopädische Chirurgie et al. (Stand: 2017)S3-Leitlinie „Axiale Spondyloarthritis inklusive Morbus Bechterew und Frühformen der Deutschen Vereinigung Morbus Bechterew und Deutschen Rheuma-Liga et al. (Version: 2019)Deutsche Vereinigung Morbus Bechterew e.V. Bundesverband: www.bechterew.de (Abruf: 05.08.2020)AMBOSS - Fachwissen für Mediziner: "Morbus Bechterew", unter: www.amboss.com (Abruf: 05.08.2020)Wiener Ärztekammer: FAQ COVID-Impfung, unter: www.aekwien.at (Abruf: 08.11.2021)Schweizerische Vereinigung Morbus Bechterew: Das Coronavirus und der Bechterew – was tun?, unter: www.bechterew.ch (Abruf: 08.11.2021)Internationale Leitlinie: "Axiale Spondyloarthritis" der Europäischen Allianz der Verbände für Rheumatologie (2016). In: Ann Rheum Dis 2017;76:978–991, unter: www.ard.bmj.comSwissmedic, Public Summary SwissPAR vom 19.05.2020, unter: www.swissmedic.ch (Abrufdatum: 02.02.2022)Europäische Arzneimittelbehörde, Produktinformation, unter: www.ema.europa.eu (Abrufdatum: 02.02.2022)
Bei einem akuten Asthmaanfall leiden Betroffene unter plötzlich auftretender Atemnot und Husten. Zudem verspüren sie ein akutes Engegefühl in der Brust. Ein Asthmaanfall ist eine akute Verschlechterung der Grunderkrankung Asthma (Asthma bronchiale, Bronchialasthma) - eine chronische Erkrankung der Lungen. Erfahren Sie hier, wie Sie bei einem akuten Asthmaanfall Erste Hilfe leisten!