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Bei der Endometriose treten gebärmutterschleimhaut-artige Zellverbände aus außerhalb der Gebärmutterhöhle auf. Diese Zellinseln bezeichnen Ärzte als Endometriose-Herde. Je nach Lage unterscheiden sie drei große Gruppen von Endometriose:
Die Endometriose-Herde sind abhängig vom Hormon Östrogen und verhalten sich wie die Gebärmutterschleimhaut (Endometrium) innerhalb der Gebärmutterhöhle: Sie bauen sich im Rahmen des Menstruationszyklus abwechselnd auf und ab bzw. werden wieder abgestoßen (mit einer kleinen Blutung).
Die Zellreste und das Blut lassen sich aber nicht ? wie bei der regulären Schleimhaut in der Gebärmutterhöhle ? über die Scheide ausscheiden. Trotzdem ist es dem Körper manchmal problemlos möglich, die Endometriose-Herde unbemerkt über das umliegende Gewebe aufzunehmen und abzubauen.
In vielen Fällen aber führen die Gewebereste und das Blut der Endometriose-Herde zu Entzündungen und Verklebungen oder Verwachsungen, die mehr oder weniger starke Schmerzen auslösen. Außerdem bilden sich mitunter sogenannte Schokoladen-Zysten (Endometriome) aus, etwa an den Eierstöcken.
Woher stammt die Bezeichnung "Schokoladen-Zysten"? Zysten sind flüssigkeitsgefüllte Hohlräume. Bei Endometriose-Betroffenen sind diese Hohlräume mit altem, geronnenem Blut gefüllt und erscheinen dadurch bräunlich.
Endometriose gilt als weit verbreitet. Es gibt aber keine verlässlichen Angaben zur genauen Häufigkeit ? zumal die Endometriose-Herde in vielen Fällen keinerlei Beschwerden verursachen und so oft unentdeckt bleiben. Am häufigsten tritt die Endometriose bei Frauen im Alter zwischen 35 und 45 Jahren auf, nach den Wechseljahren bildet sich die Erkrankung oft wieder zurück.
Da die Endometriose in vielen Fällen unauffällig verläuft und zudem für Ärzte auch schwierig festzustellen ist, dauert es meist sehr lange (mehrere Jahre) bis es zur Diagnose kommt.
Denn einen einfachen Test oder Selbst-Test zur Diagnose der Endometriose gibt es bisher nicht. Aktuell ist der Standard eine Gewebe-Untersuchung, die Ärzte über eine Bauch-Spiegelung (Laparoskopie) gewinnen, um den Verdacht auf Endometriose sicherzustellen.
Die zerstreuten Zellverbände von Gebärmutterschleimhaut verursachen bei betroffenen Frauen oft mehr oder weniger starke Symptome. Endometriose bleibt unter Umständen aber auch gänzlich ohne Beschwerden. Die wichtigsten Symptome, die bei Endometriose mitunter auftreten sowie mögliche Folgen der Erkrankung, sind:
Starke Regelschmerzen: Kurz vor und während der Menstruation fallen die Schmerzen und Krämpfe oft besonders heftig aus. Mediziner sprechen dann von Dysmenorrhoe. Vor allem Endometriose-Herde in der Muskulatur der Gebärmutter verursachen starke Schmerzen. Bei manchen Frauen sind die Regelschmerzen so massiv, dass sie arbeitsunfähig sind und starke Schmerzmittel benötigen.
Sonstige Unterleibsschmerzen: Mehr oder weniger starke Schmerzen an verschiedenen Stellen im Unterleib auch unabhängig von der Regelblutung, teils mit Ausstrahlung in den Rücken oder in die Beine. Ursache dafür sind beispielsweise Verwachsungen zwischen verschiedenen Organen im Unterleib, etwa zwischen Eierstock, Darm und Gebärmutter. Manchmal führt dies auch zu anhaltenden Schmerzen. Zudem setzen Endometriose-Herde in manchen Fällen Entzündungsstoffe frei, die das Gewebe zusätzlich reizen und Schmerzen verursachen.
Schmerzen beim Geschlechtsverkehr: Häufig treten während oder nach dem Sex Schmerzen auf (Dyspareunie). Betroffene Frauen beschreiben sie oft als brennend oder krampfartig. Ursache sind oft Endometriose-Herde auf den elastischen Haltebändern, die sich beim Geschlechtsverkehr wie üblich verschieben. Betroffene verzichten aufgrund der manchmal sehr starken Beschwerden komplett auf Sex. Dies führt wiederum häufig zu Problemen in der Partnerschaft.
Schmerzen beim Wasserlassen oder Stuhlgang: Seltener sind Schmerzen beim Wasserlassen sowie Völlegefühl und Schmerzen beim Stuhlgang. Verursacher sind hier Endometriose-Herde, die in der Blase beziehungsweise im Darm sitzen. Manchmal treten zyklusabhängig auch Blut-Beimengungen im Urin beziehungsweise Stuhl auf. Endometriose im Darm führt in manchen Fällen auch zu Verdauungs-Störungen, auch ein aufgeblähter Bauch gehört zu den möglichen Symptomen.
Müdigkeit und Erschöpfung: Da starke und/oder häufige Endometriose-Symptome auf Dauer körperlich sehr belastend sind, kommt es bei manchen Betroffenen folglich auch zu allgemeiner Erschöpfung und Müdigkeit.
Psychische Belastung: Neben einer körperlichen Belastung bedeutet Endometriose nicht selten auch eine psychische Belastung. Viele betroffene Frauen leiden seelisch unter den starken oder häufigen Schmerzen. Das gilt besonders dann, wenn unzählige Arztbesuche nötig sind, bevor die Ursache der Beschwerden feststeht ? was leider sehr oft passiert.
Das Ausmaß der Beschwerden steht nicht im konkreten Zusammenhang mit dem Krankheitsstadium der Endometriose. Es ist durchaus möglich, dass zum Beispiel Frauen mit wenigen oder kleinen Endometriose-Herden stärkere Schmerzen haben als Patientinnen mit vielen oder großen Herden.
Unfruchtbarkeit: Für viele Frauen mit Endometriose ist eine Schwangerschaft oft nicht möglich. Der genaue Grund dafür ist unbekannt. Es gibt aber Hinweise, dass möglicherweise die Eizell-Entwicklung und die frühe Embryonal-Entwicklung bei den Patientinnen gestört sind.
Mehr über Ursachen und Behandlung einer ungewollten Kinderlosigkeit bei Endometriose sowie verschiedenen Behandlungs-Möglichkeiten lesen Sie im Beitrag .
Bei Verdacht auf eine Endometriose ist es wichtig, dass Betroffene zum Frauenarzt (Gynäkologen) gehen. Dieser erhebt zuerst in einem ausführlichen Gespräch die Krankengeschichte (Anamnese). Bei diesem erfragt er unter anderem folgende Aspekte:
Oft verursacht eine Endometriose gar keine Beschwerden und der Arzt entdeckt sie (wenn überhaupt) nur zufällig. Beispielsweise wenn sich eine Frau wegen ungewollter Kinderlosigkeit genauer untersuchen lässt.
Der nächste Schritt ist eine gynäkologische Untersuchung. Dazu gehört, dass der Arzt die Bauchdecke, die Scheide, den Muttermund und Enddarm abtastet. Hinweise auf eine Endometriose geben hier unter anderem:
Wertvolle Informationen gewinnt der Arzt auch aus Ultraschall-Untersuchungen über die Bauchdecke und über die Scheide (transvaginale Sonografie). Es lassen sich damit oftmals größere Endometriose-Herde sowie Zysten und Verwachsungen erkennen.
Der Ultraschall über die Scheide ist besonders geeignet, um Zysten der Eierstöcke nachzuweisen. Auch bei Verdacht auf Endometriose-Herde in der muskulären Gebärmutterwand (Adenomyose) ist der transvaginale Ultraschall notwendig.
Bestimmte Blutwerte oder einen validierten Test, der speziell auf eine Endometriose hinweist und durch eine einfache Blut-Untersuchung feststellbar wäre, gibt es aktuell noch nicht für die Diagnose dieser Erkrankung.
Vermutet der Arzt einen Endometriose-Befall der Harnwege, untersucht er auch die Nieren mittels Ultraschall: Falls die Endometriose-Herde die Harnleiter verengen, ist es nämlich möglich, dass der Urin sich in die Niere zurückstaut und das Organ Schaden nimmt.
Bei Verdacht auf eine Endometriose entnimmt der Arzt in der Regel auch eine Gewebeprobe verdächtiger Stellen und lässt sie im Labor feingeweblich (histologisch) untersuchen. Die Proben-Entnahme erfolgt meist über eine Bauch-Spiegelung (Laparoskopie). Die Gewebe-Untersuchung zeigt, ob es sich tatsächlich um eine Endometriose handelt oder vielleicht um eine andere (eventuell bösartige) Erkrankung.
In einzelnen Fällen sind auch weitere Untersuchungen sinnvoll. Beispielsweise bringen bei einem vermuteten Befall der Blase oder des Enddarms eine Blasen-Spiegelung (Zystoskopie) beziehungsweise eine Enddarm-Spiegelung (Kolo-/Rektoskopie) Klarheit. In selteneren Fällen kommen neben dem Ultraschall andere bildgebende Verfahren wie eine Magnetresonanztomografie (MRT) zur Anwendung.
Die Endometriose-Therapie hängt immer vom Ausmaß der Beschwerden ab. Eine zufällig festgestellte Endometriose, die keine Probleme bereitet, ist nicht zwingend behandlungsbedürftig. Situationen, bei denen eine Behandlung aber ratsam ist, sind:
Ärzte behandeln die Endometriose operativ und/oder medikamentös. Wie die Endometriose-Behandlung im Einzelfall aussieht, hängt von mehreren Faktoren ab. Neben dem Ausmaß der Beschwerden spielen die Lage der Endometriose-Herde und das Alter der Frau eine Rolle. Außerdem berücksichtigt der Arzt bei der Therapie-Planung, ob die Patientin noch Kinder bekommen möchte oder nicht.
Zusätzlich sind bei Endometriose auch unter Umständen psychosomatische Therapie-Verfahren sehr sinnvoll: Emotionale Probleme und psychosoziale Belastungen verstärken bei manchen Betroffenen die Schmerzen oder sie entstehen durch die Erkrankung beziehungsweise deren Entstehung wird durch Endometriose zumindest begünstigt. In manchen Fällen kommt es zum Teufelskreis, der die Lebensqualität der Patientin erheblich einschränkt.
Eine frühzeitige Unterstützung und Beratung etwa durch einen Psychologen, Schmerz-Therapeuten oder Sexual-Berater wirkt psychosomatischen Beschwerden unter Umständen entgegen.
Es gibt verschiedene Medikamente zur Behandlung der Endometriose, die unterschiedliche Zwecke erfüllen: Schmerzmittel dienen dazu, Schmerzen und Krämpfe im Unterleib zu lindern. Dagegen bremsen Hormon-Präparate das Wachstum der Endometriose-Herde.
Viele Endometriose-Patientinnen nehmen sogenannte nichtsteroidale Anti-Rheumatika (NSAR) wie Acetylsalicylsäure (ASS), Ibuprofen oder Diclofenac ein. Diese Wirkstoffe lindern nachweislich starke Regelschmerzen. Ob sie auch bei sonstigen Endometriose-Schmerzen wirksam sind, ist bislang nicht wissenschaftlich belegt.
Mögliche Nebenwirkungen von NSAR sind zum Beispiel Magenbeschwerden, Übelkeit, Kopfschmerzen und eine Störung der Blutgerinnung. Aus diesem Grund ist es wichtig, die Präparate ohne ärztliche Aufsicht nicht öfters oder über längere Zeit einzunehmen.
Eine hormonelle Endometriose-Behandlung eignet sich vor allem für Patientinnen, die keinen Kinderwunsch haben. Die verabreichten Hormone unterdrücken nämlich die Hormon-Produktion in den Eierstöcken und damit auch den Eisprung und die Regelblutung. Vor allem die Produktion von Östrogenen wird gehemmt. Weil die Endometriose-Herde östrogenabhängig sind, bewirkt die Hormon-Therapie sozusagen eine "Ruhigstellung".
Durch die Hormone lassen die Beschwerden nach. Bislang ist unklar, ob die Hormon-Behandlung möglicherweise auch eine Rückbildung der Endometriose-Herde bewirkt oder die Endometriose dadurch ganz verschwindet. Zur Anwendung kommen verschiedene Hormon-Präparate:
Gestagen-Präparate (Gelbkörper-Hormone) mit zum Beispiel dem Wirkstoff Dienogest stehen an erster Stelle der Hormon-Therapie der Endometriose. Sie schwächen die Endometriose-Schmerzen ab. Die Einnahme erfolgt in der Regel dauerhaft in Tablettenform.
Wenn die Schmerzen auch nach einer Endometriose-Operation anhalten, empfehlen Ärzte eventuell auch eine Gestagen-haltige Spirale (Hormonspirale mit Levonorgestrel) in die Gebärmutter einzusetzen. Manchmal ist das erfolgreicher gegen die Beschwerden als die Operation allein.
Mögliche Nebenwirkungen von Gestagenen sind zum Beispiel:
Manchmal empfiehlt der Arzt Endometriose-Patientinnen bestimmte hormonelle Verhütungsmittel wie die "Pille" oder das Verhütungs-Pflaster. Es gibt einige "Pillen"-Präparate, die durchgehend (ohne Pause) einzunehmen sind. Dies hat bei der Endometriose den Vorteil, dass so die bei manchen Betroffenen sehr schmerzhaften Entzugsblutung (nach Beendigung eines Einnahme-Zyklus/einer Pillen-Packung) entfällt.
Da die "Pille" offiziell jedoch nicht zur Behandlung der Endometriose zugelassen ist, sondern eigentlich "nur" zur hormonellen Verhütung, handelt es sich bei der Verschreibung um einen sogenannten "Off-Label-Use".
Weitere Hormon-Präparate zur Endometriose-Therapie sind sogenannte GnRH-Analoga. Sie lindern ebenso wie hormonelle Verhütungsmittel die Endometriose-Symptome. GnRH-Analoga blockieren im Gehirn Bereiche, die unter anderem für die Östrogen-Produktion verantwortlich sind. Allerdings haben sie stärkere Nebenwirkungen, ähnlich häufigen Beschwerden der Wechseljahre, wie:
Außerdem ist es möglich, dass GnRH-Analoga bei längerer Anwendung die Knochendichte verringern. In der Regel verordnen Ärzte dann auch zusätzlich weitere Medikamente (Add-Back-Therapie), um diese Nebenwirkung zu minimieren.
In der Regel verordnen Ärzte diese hormonelle Endometriose-Behandlung etwa für drei bis sechs Monate, je nach Verträglichkeit und wenn keine weiteren Aspekte dagegen sprechen auch länger. Ausnahme sind die GnRH-Analoga. Diese sind ohne zusätzliche Medikamente, die die Nebenwirkungen abschwächen, nicht länger als sechs Monate einzunehmen.
Wenn die Hormon-Therapie bei der Endometriose-Behandlung nicht anspricht, schwere Beschwerden und/oder Unfruchtbarkeit verursacht, raten Ärzte in der Regel zu einer Operation.
Auch bei "Schokoladen-Zysten" der Eierstöcke lässt sich ein Eingriff meist nicht vermeiden (eine alleinige Hormon-Behandlung reicht hier nicht aus). Das Gleiche gilt, wenn die Endometriose den Darm oder die Blase befallen hat und die Funktion dieser Organe stört.
Wenn die Endometriose tief in das Gewebe anderer Organe (wie Scheide, Blase, Darm) eingewachsen ist, empfehlen Ärzte die Operation in einer Klinik durchführen zu lassen, die viel Erfahrung mit solchen Eingriffen hat.
Ziel einer Operation bei Endometriose ist es, die versprengten Gebärmutterschleimhaut-Inseln möglichst komplett zu entfernen. Ärzte entfernen die Endometriose-Herde mittels Laser, elektrischem Strom oder Skalpell. Manchmal ist es dabei auch nötig, einen Teil der befallenen Organe zu entfernen.
Der Eingriff erfolgt meist im Rahmen einer Bauch-Spiegelung (Laparoskopie). Seltener ist ein großer Bauch-Schnitt (Laparotomie) notwendig.
Wenn die Endometriose sehr schwere Beschwerden verursacht, andere Behandlungen nicht helfen und kein Kinderwunsch besteht, entscheiden sich manche Frauen für eine komplette Entfernung der Gebärmutter (Hysterektomie). In manchen Fällen ist es auch notwendig die Eierstöcke zu entfernen, diese die Haupt-Produktionsstätte der Östrogene sind.
Das Entfernen der Eierstöcke versetzt die Patientin aber schlagartig in die Wechseljahre. Aus diesem Grund besprechen Ärzte mit betroffenen Frauen vorab ausführlich die Vor- und Nachteile dieses Eingriffs. Da Endometriose ein sehr vielfältiges Krankheitsbild zeigt, ist der Austausch zwischen Patientinnen und Ärzten in Bezug auf die individuellen Therapie-Maßnahmen und -Möglichkeiten maßgeblich.
Manchmal raten Ärzte zu einer kombinierten medikamentösen und operativen Endometriose-Behandlung: Die Patientinnen erhalten vor und/oder nach einer Bauch-Spiegelung Hormon-Präparate.
Manche Frauen mit Endometriose nutzen alternative oder komplementäre Heilmethoden gegen ihre Beschwerden. Die Palette reicht von Heilpflanzen und Homöopathie über Akupunktur, Entspannungs- und Bewegungs-Techniken (wie Yoga oder Tai-Chi) sowie psychologischem Schmerzbewältigungs-Training bis hin zu chiropraktischen Behandlungen und TENS (Transkutane elektrische Nerven-Stimulation).
Bei einigen Betroffenen scheint eine Lebensstil-Änderung wie mehr Bewegung oder Stress-Abbau bei der Linderung der Beschwerden zu helfen. Manchmal lassen sich Endometriose-Schmerzen auch mit Wärme-Anwendungen reduzieren. Etwa in Form einer Wärmflasche, einer Wärmepackung oder als warmes Bad. Wärme wirkt grundsätzlich beruhigend, entspannend und krampflösend.
Bei manchen Betroffenen können alternative Heilmethoden in einigen Fällen das Beschwerdebild und die Lebensqualität möglicherweise verbessern, diese Methoden haben jedoch ihre Grenzen. Zudem fehlt meist der wissenschaftliche Nachweis einer Wirksamkeit bei diesen Methoden. Verbessern sich die Beschwerden nicht oder verschlimmern sie sich sogar, ist dringend ein Arzt aufzusuchen.
Warum und wie genau die Endometriose entsteht, ist unbekannt. Es gibt aber verschiedene Theorien dazu:
Endometriose bei Männern? In sehr seltenen Fällen sprechen Ärzte auch vom Vorkommen von Endometrium ähnlichem Gewebe bei Männern, welches ursprünglich embryonalen Zellen entstammt. Dies wäre mit der Metaplasie-Theorie erklärbar.
Ärzte und Wissenschaftler diskutieren noch weitere Faktoren, die möglicherweise zur Entstehung der Endometriose beitragen. Zum Beispiel:
Ebenso wie die Ursache der Endometriose nicht bekannt ist, sind auch ihre Risikofaktoren schwer zu fassen. Forscher haben aber Faktoren bei an Endometriose erkrankten Frauen festgestellt. Häufig gab es folgende Gemeinsamkeiten:
Andere mögliche Risikofaktoren wie Ernährung, Rauchen, Alter bei der ersten Monatsblutung, Körpergewicht (BMI) oder Pillen-Einnahme sind hingegen nicht eindeutig nachweisbar.
Die Endometriose verläuft in der Regel chronisch und wiederkehrend. Wie sie sich im Einzelfall entwickelt, lässt sich nicht vorhersagen.
Bei manchen Frauen bilden sich die Endometriose-Herde ohne Behandlung spontan zurück. Bei anderen schreitet die Erkrankung fort: Die versprengten Schleimhaut-Inseln wachsen stetig und breiten sich manchmal bis in andere Organe aus. Dadurch sind in manchen Fällen wiederholte Operationen notwendig. Mit der richtigen Therapie lassen sich die Beschwerden einer Endometriose aber in den meisten Fällen lindern.
Allerdings kehren die Beschwerden auch nach dem Absetzen der Medikamente nach einer erfolgreichen Hormon-Behandlung der Endometriose relativ oft zurück. Dies gilt auch bei einer operativen Behandlung.
Mit dem Beginn der Wechseljahre kommt es bei den meisten Frauen zu einer Verbesserung der Endometriose-Beschwerden.
Endometriose ist eine gutartige Erkrankung und geht nicht mit einem allgemein erhöhten Krebs-Risiko einher. In ganz seltenen Fällen ist es möglich, dass sich auf dem Boden einer Endometriose ein bösartiger Tumor entwickelt (meist Eierstock-Krebs). Außerdem hat man beobachtet, dass Endometriose manchmal im Zusammenhang mit verschiedenen Krebs-Erkrankungen auftritt. Dazu gehören zum Beispiel:
Welche Bedeutung diese Beobachtung hat, ist jedoch noch nicht klar.
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S2k-Leitlinie für die Diagnostik und Therapie der Endometriose der Deutschen (DGGG), Österreichischen (OEGG) und Schweizerischen (SGGG) Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe. (Stand: 08/2020), unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 26.04.2022)Europäische Endometriose Liga, unter: www.euroendometriosis.com (Abrufdatum: 26.04.2022)Infoportal des Berufsverband der Frauenärzte e.V., unter: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abrufdatum: 26.04.2022)Fassbender, A. et al.: Update on Biomarkers for the Detection of Endometriosis, in: Bio Med Research International; 2015. doi.org/10.1155/2015/130854Pschyrembel Online: Endometriose, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 26.04.2022)Ebert, A.D.: Endometriose bei Männern – nichts ist unmöglich?, in: Endometriose: Ein Wegweiser für die Praxis, De Gruyter Verlag, 1. Auflage, 2019, unter: www.degruyter.com; doi.org/10.1515/9783110561326-006 (Abrufdatum: 26.04.2022)
Mit dem HPV-Test lassen sich bei Frauen Infektionen mit Humanen Papillomviren (HPV) nachweisen. Das Ziel dabei ist in erster Linie, Hochrisiko-HPV-Viren auszumachen, welche die Gefahr für Gebärmutterhalskrebs erhöhen. Der Test ist allerdings keine Alternative zur Krebsvorsorge. Er zeigt nur die Viren an, Tumorzellen werden damit nicht erfasst. Die HPV-Test-Kosten werden nicht immer von den Krankenkassen übernommen. Lesen Sie hier mehr über den HPV-Test.