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Bei einer Blasenentzündung (Zystitis oder Cystitis) ist die Blasen-Schleimhaut oder die gesamte Wand der Harnblase entzündet. Meistens ist nicht nur die Blase allein von einer Entzündung betroffen, sondern auch die Harnröhre. Deshalb sprechen Ärzte oft allgemein von einem Harnwegsinfekt (HWI). In ungünstigen Fällen greift die Infektion auf die Harnleiter und Nieren über.
Die Blasenentzündung geht typischerweise mit einem häufigen Harndrang und Schmerzen beim Wasserlassen einher. In den meisten Fällen verläuft eine Blasenentzündung unkompliziert. Allerdings kommt es unbehandelt manchmal zur Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis), die eine ernsthafte Komplikation darstellt und zwingend ärztliche Behandlung benötigt.
Vor allem Frauen erkranken häufig an einer Blasenentzündung. Da die weibliche Harnröhre nur wenige Zentimeter kurz ist, haben die Erreger der Entzündung einen kurzen Weg, um in die Blase zu gelangen. Zudem liegt die Öffnung der Harnröhre bei Frauen näher an der Anal-Region. Bestimmte Darmbakterien gehören zu den häufigen Auslösern der Zystitis.
Nach den Wechseljahren nimmt das Risiko einer Blasenentzündung noch einmal leicht zu. Durch den abnehmenden Östrogen-Spiegel wird die Schleimhaut in der Harnröhre dünner, was es Keimen leichter macht, zur Blase vorzudringen.
Eine Blasenentzündung bei Männern ist deutlich seltener, aber wenn es dazu kommt, ist sie oft hartnäckiger als bei Frauen. Vor allem mit zunehmendem Alter sind Blasen-Infektionen auch bei Männern häufiger. Im höheren Alter kommt es dann auch häufiger zu einer vergrößerten Prostata und damit unter Umständen zu Harnabfluss-Störungen, die eine Blaseninfektion begünstigen.
Bei Babys und Kleinkindern kommt es unabhängig vom Geschlecht öfters zu einer Blasenentzündung. Ein Grund ist, dass das Immunsystem noch nicht so gut ausgebildet ist wie bei Erwachsenen. Wenn eine Zystitis besonders häufig auftritt, liegen insbesondere bei kleinen Jungen manchmal mögliche Fehlbildungen an den Organen der Harnwege und Genitalien vor.
Je nach Begleit-Umständen einer Blasenentzündung unterscheiden Mediziner zwischen einer ?komplizierten? und einer ?unkomplizierten? Form. Danach ist eine Blasenentzündung unkompliziert, solange im Harntrakt keine funktionellen Einschränkungen beziehungsweise Fehlbildungen vorliegen sowie keine relevanten Störungen der Nierenfunktion oder sonstige beeinträchtigende Begleiterkrankungen.
Ist jedoch einer dieser Faktoren erfüllt, begünstigt das häufig die Entstehung einer Blasenentzündung und verursacht Komplikationen. Ärzte definieren das als komplizierte Form der Blasenentzündung.
Neben der klassischen Blasenentzündung gibt es einige weitere, bedeutend seltenere Formen wie beispielsweise:
Bei entsprechender Hygiene ist das Ansteckungsrisiko einer Blasenentzündung zwar gering, aber trotzdem vorhanden.
Haupterreger sind bestimmte Darmbakterien, die auf öffentlichen Toiletten zu finden sind. Auch indirekt ist eine Übertragung möglich. Zum Beispiel gelangen Bakterien über Griffe in öffentlichen Verkehrsmitteln oder Türklinken an die Hände und durch Berührung in den Intimbereich. Regelmäßiges Händewaschen verhindert eine solche Übertragung.
Eine direkte Infektion ist darüber hinaus durch Sexualverkehr möglich. Hier verhindern Kondome in der Regel, dass die Bakterien an die Harnröhre gelangen.
Die klassischen Anzeichen einer gewöhnlichen (unkomplizierten) Blasenentzündung sind Schmerzen beim Wasserlassen, die meist als Brennen zu spüren sind. Daneben ist ein starker und häufiger Harndrang typisch für die Entzündung der Harnblase. Meist gehen beim Wasserlassen jeweils nur geringe Urin-Mengen ab.
Oft sind dies die einzigen Beschwerden. Es gibt aber weitere Symptome, die auf eine Blasenentzündung hindeuten. Wie stark sie ausgeprägt sind, hängt von verschiedenen Faktoren wie Begleit-Erkrankungen oder der Art der Erreger ab. Zu den häufigsten Symptomen, die allerdings nie alle zusammen auftreten, gehören:
Daneben gibt es noch weitere Anzeichen, die teilweise für eine Blasenentzündung sprechen:
Leichte Blasenentzündungen machen sich manchmal aber auch nur geringfügig bemerkbar. Dass eine Blasenentzündung ohne das typische Brennen auftritt, ist durchaus möglich.
Die mit Abstand häufigste Ursache einer Blasenentzündung sind Bakterien. In den meisten Fällen stammen die Erreger aus dem Darm, dringen über die Harnröhre ein und ?klettern? bis zur Blase hoch. Der umgekehrte Fall, dass die Entzündung bei den Nieren beginnt und die Keime dann von dort über die Harnleiter zur Blase hinabsteigen, kommt nur sehr selten vor.
In den allermeisten Fällen handelt es sich bei den auslösenden Bakterien um Vertreter der Spezies Escherichia coli ? kurz: E. coli. Diese Bakterien kommen vor allem im Darm vor und sind dort völlig normal. Gelangen sie jedoch in die Harnwege, rufen sie dort unter Umständen Entzündungen hervor. Daneben gibt es noch weitere Bakterienarten wie Proteus oder Staphylokokken, die eine Zystitis auslösen.
Seltener gibt es auch Fälle von Blasenentzündungen ohne Bakterien als Auslöser. Dann kommen auch Pilze wie Candida albicans, Parasiten und Viren (zum Beispiel Adeno- oder Polyoma-Viren) als Ursache der Blasenentzündung in Frage.
Tritt eine Blasenentzündung nach einer tropischen Reise auf, ist manchmal auch Schistosomiasis (Bilharziose) der Auslöser. Der krankheitsverursachende Saugwurm befällt bevorzugt die Harnwege. Haben Sie den Verdacht auf eine Blasenentzündung, lassen sie diese am besten bei einem Arzt abklären.
Ansonsten tritt eine Zystitis mitunter auch als eine Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf, zum Beispiel bei dem bei Tumor-Erkrankungen eingesetzten Cyclophosphamid. Ebenso ist es möglich, dass eine Bestrahlung in der Becken-Gegend eine Blasenentzündung nach sich zieht (Strahlen-Zystitis).
Wenn es zu einer Blasenentzündung kommt, ist die Schleimhaut in der Harnblase beeinträchtigt.
Das führt einerseits häufig zu Schmerzen, andererseits hat es oft Einfluss auf die Häufigkeit des Wasserlassens. Die angegriffene Blasenschleimhaut oder -wand reagiert sensibler auf Dehnungsreize und gibt sozusagen schneller den Befehl zur Entleerung. Das ist der Grund für den häufigen Harndrang bei einer Blasenentzündung.
Blut im Urin tritt unter Umständen ebenfalls als Folge der gereizten Blasen-Schleimhaut auf, gehört aber zu den selteneren Krankheitszeichen.
Bestimmte Risikofaktoren erhöhen sowohl die Wahrscheinlichkeit, an einer Blasenentzündung zu erkranken, als auch das Risiko für einen komplizierten Verlauf. Dazu gehören unter anderem:
Das Behandlungsziel der Blasenentzündung ist es, vor allem die lästigen Symptome schneller abklingen zu lassen und mögliche Komplikationen zu verhindern. Unkomplizierte Blasenentzündungen heilen oft von allein und ohne den Einsatz von Antibiotika wieder aus. Grundsätzlich ist es ratsam, bei Beschwerden und vor allem, wenn die Blasenentzündung nicht weggeht, einen Arzt aufzusuchen.
Welcher Arzt bei Beschwerden einer Blasenentzündung? Als ersten Ansprechpartner wenden Sie sich bei Beschwerden vertrauensvoll an Ihren Hausarzt, er überweist Sie bei Bedarf an Spezialisten. Daneben sind Sie mit dem Verdacht auf eine Zystitis auch bei einem Urologen (Facharzt für Erkrankungen der Harn-Organe) oder einem Gynäkologen (Frauenarzt) an der richtigen Adresse.
Mit der richtigen Therapie bei Blasenentzündung ist es dem Arzt möglich, den Genesungsprozess zu beschleunigen und mögliche Risikofaktoren im Blick zu behalten. Dabei verordnet er in der Regel allgemeine Therapiemaßnahmen und gegebenenfalls Medikamente wie Antibiotika.
Zu den allgemeinen Therapie-Maßnahmen zählt die ausreichende Flüssigkeitsaufnahme. Bei einer Blasenentzündung trinken Sie mindestens zwei, im Idealfall drei bis vier Liter Wasser oder Tee ? sofern bei Ihnen keine Trinkmengen-Begrenzung vorliegt (beispielsweise bei Herzinsuffizienz). Auch die lokale Wärmeanwendung, wie beispielsweise eine Wärmeflasche zur Linderung von Unterbauchschmerzen, trägt zur Genesung bei.
Des Weiteren lassen sich vor allem bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen pflanzliche Alternativen anwenden. Zu diesen zählen zum Beispiel Präparate mit Bärentraubenblättern, Kapuzinerkresse oder Meerrettichwurzel. Bei Bärentraubenblättern ist es wichtig, diese nicht länger als eine Woche und maximal fünfmal im Jahr anzuwenden. Am besten sprechen Betroffene zuvor mit dem behandelnden Arzt.
Von Kaffee, Zitrussäften, Alkohol und zuckerhaltigen Getränken ist bei einer Blasenentzündung abzuraten. Sie reizen die Harnwege beziehungsweise fördern im Fall von Limo & Co. die Bakterien-Vermehrung.
Wie bei fast allen bakteriellen Infektionen sind Antibiotika auch bei einer durch Bakterien ausgelösten Blasenentzündung das Mittel der Wahl. Ärzte verschreiben sie meist in Kapsel- oder Tabletten-Form. Bei schwereren Verläufen, wenn die Blasenentzündung in eine Nierenbeckenentzündung (Pyelonephritis) mündet, erfolgt die Antibiotika-Gabe manchmal direkt in die Vene als Infusion.
Sind Pilze die Auslöser der Blasenentzündung, helfen Antibiotika nicht. Stattdessen kommen sogenannte Antimykotika zum Einsatz.
Prinzipiell versuchen Ärzte, die antibiotische Therapie möglichst wirksam und kurz zu halten, um das Risiko für die Entstehung sogenannter Resistenzen gegen Antibiotika zu verringern. Resistenzen sind Unempfindlichkeiten von Bakterien gegen bestimmte Wirkstoffe.
Die Dauer der Anwendung hängt vom Wirkstoff ab. Manchmal genügt eine einmalige Antibiotika-Gabe (Fosfomycin-Trometamol). Dies lindert zwar die Nebenwirkungen, manchmal überleben Bakterien jedoch und verursachen einen Rückfall. Deshalb verordnen Ärzte bei einer Blasenentzündung meist eine Antibiotika-Behandlung über drei bis sieben Tage (Nitrofurantoin, Pivmecillinam).
Falls eine Therapie mit Antibiotika keine Wirkung zeigt, hat dies oft unterschiedliche Gründe. Manchmal liegt es an Anwendungsfehlern bei der Einnahme der Medikamente oder es verhindern nicht erkannte Risikofaktoren den Erfolg. Wenn die Ursache nicht zu beheben ist, stellen Ärzte in der Regel auf ein anderes Antibiotikum um.
In manchen Fällen verordnen Ärzte auch bei milden, unkomplizierten Verläufen der Blasenentzündung auch eine symptomatische Therapie mit Schmerzmitteln wie Ibuprofen, nicht jedoch bei Schwangeren.
Auch die Blasenentzündung-Behandlung in der Schwangerschaft basiert auf Antibiotika. Allerdings greifen Ärzte hier auf Präparate zurück, die eine gute Verträglichkeit während dieser besonderen Lebensphase aufweisen. Das sind vor allem Wirkstoffe aus den Gruppen der Penicilline und Cephalosporine sowie Fosfomycin-Trometamol.
Bei Schwangeren leiten Ärzte meist schon eine antibiotische Therapie ein, wenn im Urin der Frau erhöhte Bakterien-Zahlen festzustellen sind (Bakteriurie) ? selbst, wenn noch keine Symptome einer Blasenentzündung vorliegen. Dies erfolgt insbesondere bei Frauen, die bereits eine Frühgeburt oder späte Fehlgeburt erlebt haben.
Da eine Blasenentzündung in der Schwangerschaft in manchen Fällen zu ernsten Komplikationen führt, ist es wichtig, möglichst früh einen Arzt aufzusuchen. Nur so ist es möglich, mit der passenden Behandlung zu beginnen und Komplikationen zu vermeiden. Auch bei der Anwendung von rezeptfreien Präparaten oder Hausmitteln ist es in der Schwangerschaft wichtig, vorab einen Arzt zu Rate zu ziehen.
Hausmittel gegen eine Blasenentzündung gibt es viele. Einige davon unterstützen manchmal tatsächlich den Heilungsprozess. Viele pflanzliche Mittel gegen Blasenentzündung zum Beispiel in Form von Tees, Säften oder Tabletten sind häufig auch rezeptfrei in Apotheken erhältlich.
Auch Präparate mit D-Mannose, die vor allem bei unkomplizierten, wiederkehrenden Harnwegsinfektionen bei Frauen vorbeugend zum Einsatz kommen, sind in der Regel rezeptfrei in Drogeriemärkten oder Apotheken beziehbar. Bei Kindern mit häufigen Blaseninfektionen empfehlen Ärzte den Einsatz von Mannose erst ab dem späten Kindes- und Jugendalter.
Wärme, beispielsweise in Form einer Wärmflasche, eines Sitzbades oder eines temperaturansteigenden Fußbades, entspannt die Blasenmuskulatur, die bei einer Entzündung oft verkrampft. Viele Betroffene empfinden dies nach eigenen Angaben als schmerzlindernd und entspannend. Kälte oder kalte Sitzbäder sind hingegen nicht ratsam.
Hausmittel haben ihre Grenzen. Wenn die Beschwerden über einen längeren Zeitraum bestehen, nicht besser oder sogar schlimmer werden, sollten Sie immer einen Arzt aufsuchen.
Welche Hausmittel außerdem noch helfen und welche besser zu meiden sind, erfahren Sie hier: Blasenentzündung - Hausmittel.
Es gibt zahlreiche homöopathische Mittel, die bei unterschiedlichen Formen der Zystitis helfen sollen. Allerdings ersetzen Globuli & Co. keine Antibiotika. Der Arztbesuch ist also in jedem Fall ratsam, vor allem bei Risikopatienten wie Schwangeren und Diabetikern.
Homöopathische Mittel lassen sich zwar ergänzend zur schulmedizinischen Blasenentzündungs-Behandlung einsetzen, das Konzept der Homöopathie und ihre spezifische Wirksamkeit sind in der Wissenschaft allerdings umstritten und durch Studien nicht eindeutig belegt.
Zunächst erhebt der Arzt Ihre Krankengeschichte (Anamnese), wobei er vor allem die Symptome und mögliche Risikofaktoren der Blasenentzündung erfragt. Außerdem spielt es für anschließende Untersuchungen und die Behandlung eine wichtige Rolle, zu welcher Gruppe Sie als Patient gehören.
Bei einer jungen, ansonsten gesunden Frau hat eine Blasenentzündung einen anderen Stellenwert als etwa bei jungen Männern, Schwangeren oder Zuckerkranken.
Oft zeigt sich anhand der Krankengeschichte auch, ob eine komplizierte oder unkomplizierte Zystitis vorliegt.
Wenn es dem Arzt möglich ist, eine komplizierte Blasenentzündung auszuschließen, verzichtet er beispielsweise bei jungen Frauen auf eine weitere Untersuchung, sofern sie ansonsten gesund sind. Die meist typischen Symptome genügen hier bereits, um die Diagnose zu stellen. Er verordnet dann eine standardisierte Therapie, da in der Regel nicht mit Besonderheiten zu rechnen ist.
In anderen Fällen, etwa bei Schwangeren, Kindern oder jungen Männern, schließen sich an die Erhebung der Krankengeschichte weitere Untersuchungen an. Besondere Bedeutung kommt bei Verdacht auf eine Blasenentzündung der Urindiagnostik zu. Der Arzt veranlasst, dass der Urin auf Bakterien und Blutbeimengungen untersucht wird, wobei verschiedene Methoden zum Einsatz kommen:
Wenn eine Blasenentzündung einen schweren Verlauf nimmt, immer wieder auftritt (chronischer Verlauf) oder besondere Umstände wie beispielsweise eine Schwangerschaft oder bestimmte Begleiterkrankungen vorliegen, veranlassen Ärzte oft ein sogenanntes Antibiogramm. Dadurch lässt sich testen, auf welche Antibiotika die Erreger besonders gut ansprechen und auf welche nicht.
Der Urin-Teststreifen reicht als alleiniges diagnostisches Instrument nicht aus. Der Arzt setzt ihn jedoch ein, wenn zunächst zu klären ist, ob überhaupt Bakterien im Urin in größerer Zahl vorhanden sind. Bestehen keine Symptome einer Blasenentzündung, obwohl die Bakterienzahl im Urin erhöht ist (asymptomatische Bakteriurie), ist eine Behandlung nicht zwingend erforderlich.
Eine Ausnahme stellen Schwangere dar: Eine asymptomatische Bakteriurie führt bei einigen schwangeren Frauen zu einer Nieren-Entzündung (Pyelonephritis), weshalb in diesem Fall eine Behandlung erforderlich ist.
Für die Urinprobe zur Untersuchung bitten Ärzte um den sogenannten ?Mittelstrahl-Urin?. Das bedeutet, dass der Urin aus dem bereits laufenden Harnstrahl abzufangen ist. Die ersten beziehungsweise letzten Milliliter gehen also in die Toilette.
Auf diese Weise wird versucht, den Urin möglichst wenig mit den normal vorkommenden Bakterien auf der Schleimhaut zu verunreinigen, um damit das Ergebnis mit diesen "äußeren" Bakterien nicht zu verfälschen. Vorher ist es deshalb ratsam, den Genital-Bereich gründlich mit Wasser zu reinigen. Bei Frauen ist es wichtig, die Schamlippen beim Wasserlassen zu spreizen.
Bei Verdacht auf eine Nieren-Entzündung oder sonstige Komplikationsfaktoren steht als weitere Untersuchung noch die Ultraschall-Untersuchung (Sonografie) zur Verfügung. Damit ist eine Bestimmung des Restharns möglich, womit der Arzt Rückschlüsse auf eine Blasenentleerungsstörung erhält.
Gelegentlich führen Mediziner weitere Untersuchungen wie eine Harnfluss-Messung (Uroflowmetrie) oder ein Miktionszystogramm durch. Bei Letzterem handelt es sich um eine Röntgenuntersuchung, bei der der Arzt ein Kontrastmittel durch die Harnröhre in die Blase spritzt und die Entleerung per Röntgenbild dokumentiert.
Die große Mehrheit der Blasenentzündungen verläuft harmlos. Eine einfache Zystitis heilt entweder spontan oder unter der richtigen Antibiotika-Therapie bereits nach wenigen Tagen aus. Bei einigen Frauen kommt es in regelmäßigen Abständen immer wieder zu einer Zystitis, vor allem im Alter steigt das Risiko.
Nur selten und meist aufgrund besonderer Begleitumstände ergeben sich schwerwiegendere Komplikationen. Besondere Vorsicht ist bei einer Nieren-Beteiligung infolge einer Blasenentzündung geboten, da sich daraus in ungünstigen Fällen eine Blutvergiftung entwickelt (Urosepsis).
Wenn Sie bei sich die typischen Symptome einer Blasenentzündung bemerken, holen Sie sich möglichst schnell Rat bei einem Arzt. Denn auch wenn eine gewöhnliche Blasenentzündung relativ harmlos ist, steigt das Risiko für Komplikationen, wenn Betroffene einfach nur abwarten. Auch das Risiko für chronische Blasenentzündungen lässt sich mit einer rechtzeitigen Antibiotika-Therapie deutlich reduzieren.
In ungünstigen Fällen ist es möglich, dass eine Blasenentzündung zu Komplikationen führt. Diese sind unter anderem:
Wiederkehrende Blasenentzündung (rezidivierende Zystitis): Bei Menschen, die besonders häufig unter Blasenentzündungen leiden, sprechen Ärzte auch von einer chronischen oder rezidivierenden Zystitis. Diese liegt für Ärzte per Definition vor, wenn mindestens zwei Blasenentzündungen pro Halbjahr oder drei pro Jahr auftreten. Bei dieser Form sind öfter auch untypische Erreger die Auslöser.
Nierenbecken-Entzündung: Die Nierenbecken-Entzündung (Pyelonephritis) ist eine gefährlichere Komplikation der Zystitis. Sie entsteht, wenn die Erreger von der Blase bis in die Nierenbecken aufsteigen. Die Nierenbecken fungieren als eine Art Sammeltrichter, von ihnen gehen die Harnleiter von den Nieren ab. Bei der Pyelonephritis ist außerdem auch ein Teil des Nierengewebes entzündet.
Neben einem allgemeinen, schweren Krankheitsgefühl treten bei der Pyelonephritis auch die Symptome auf, die für eine Infektion des oberen Urogenital-Traktes typisch sind. Spezifische Krankheitszeichen einer Blasenentzündung kommen oft noch dazu. Die Nierenfunktion ist dagegen nicht beeinträchtigt.
Blutvergiftung: Besonders gefürchtet im Rahmen einer Nierenbecken-Entzündung ist die lebensbedrohliche Urosepsis, also eine Blutvergiftung durch die verursachenden Erreger. Dazu kommt es, wenn die Keime in größerer Zahl vom Nierengewebe in die Blutbahn gelangen. Da die Nieren sehr gut durchblutet sind, passiert dies mitunter leicht. Eine rechtzeitige Therapie mit Antibiotika ist daher essenziell.
Nebenhoden-Entzündung: So wie die Erreger in manchen Fällen bis zum Nierenbecken aufsteigen, gelangen sie bei Männern über den Samenleiter zu den Nebenhoden. Die Folge ist dann eine Entzündung derselben (Epididymitis), was mit einer Schwellung und zum Teil starken Schmerzen einhergeht. Da in den Nebenhoden die Samenzellen reifen, kommt es im äußersten Fall sogar zur Unfruchtbarkeit.
Schrumpf-Blase: Darunter verstehen Mediziner eine verkleinerte Harnblase mit starrer Blasenwand. Sie fasst weniger Volumen, Betroffene verspüren oft einen starken Harndrang, geben aber kaum Urin ab. In vielen Fällen verursacht eine nicht ausgeheilte oder chronische Blasenentzündung eine Schrumpf-Blase, weil sie das Organ auf Dauer schädigt und das Gewebe vernarben lässt.
Schwangerschafts-Komplikationen: Schwangere leiden aufgrund bestimmter hormoneller Veränderungen häufiger unter Blasenentzündungen. In seltenen und besonders ungünstig verlaufenden Fällen besteht unter Umständen die Gefahr, dass es zu Frühgeburten, einem reduzierten Geburtsgewicht und einer bestimmten Form des Bluthochdrucks während der Schwangerschaft (Präeklampsie) kommt.
Aus diesem Grund ist es wichtig, dass Schwangere mit Verdacht auf eine Blasenentzündung in jedem Fall schnell einen Arzt aufsuchen. Nur so ist es möglich, rechtzeitig mit einer geeigneten Antibiotika-Therapie zu beginnen, was das Risiko von Komplikationen minimiert.
Manche Menschen neigen eher dazu, eine Blasenentzündung zu bekommen als andere. Das hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es gibt aber bestimmte Maßnahmen, die dazu beitragen, dass die Harnwege gesund bleiben. Daneben gibt es bei immer wiederkehrenden Blasenentzündungen weitere Vorbeugungsmöglichkeiten, die teilweise jedoch eine ärztliche Beratung erfordern.
Diese allgemeinen Maßnahmen tragen dazu bei, dass die Harnwege gesund bleiben:
Vor allem bei Personen mit immer wiederkehrenden (rezidivierenden) Blasenentzündungen gibt es weitere Maßnahmen, die in manchen Fällen sinnvoll sind. Zu diesen zählen unter anderem:
Die Anwendung von Präbiotika beziehungsweise von bestimmten Lactobazillen-Stämmen sowie die Einnahme von Cranberry scheinen manchen Studien zufolge wiederkehrenden Blaseninfektionen ebenfalls vorbeugen zu können. Allerdings fehlen (noch) ausreichende wissenschaftliche Belege dazu. Zu Cranberry-Produkten (z.B. Saft, Kapseln, Tabletten) sind die Daten uneinheitlich. Aus diesem Grund geben die aktuell gültigen, ärztlichen Leitlinien hierzu keine konkreten Empfehlungen ab.
Um die für Sie passende vorbeugende Maßnahme bei wiederkehrenden Harnwegsinfektionen zu finden, sprechen Sie am besten Ihren behandelnden Arzt an.
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Interdisziplinäre S3-Leitlinie: Epidemiologie, Diagnostik, Therapie, Prävention und Management unkomplizierter, bakterieller, ambulant erworbener Harnwegsinfektionen bei erwachsenen Patienten (Stand: April 2017, derzeit in Überarbeitung), unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 05.08.2022)S3-Leitlinie der Dt. Ges. f. Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM): Brennen beim Wasserlassen (Stand: Juli 2018, verlängert bis 31.12.2022), unter: www.degam.de (Abrufdatum: 05.08.2022)Herold G.: Innere Medizin, Selbstverlag, 2022Pschyrembel Online: Zystitis, unter: www.pschyrembel.de (Abrufdatum: 05.08.2022)Pandya, S. et al.: Rette Deine Niere. Samarpan Kidney Foundation, 1. Auflage 2022S2k-Leitlinie der Ges. f. Pädiatrische Nephrologie (GPN) und des Arbeitskreis Kinder- und Jugendurologie in der Dt. Ges. f. Urologie (DGU) et al.: Harnwegsinfektionen im Kindesalter – Diagnostik, Therapie und Prophylaxe (Stand: August 2021), unter: www.awmf.org (Abrufdatum: 05.08.2022)Bonkat, G. et al.: European Association of Urology (EAU)-Guidelines on Urological Infections (Stand: März 2022), unter: www.uroweb.org (Abrufdatum: 05.08.2022)Expertenbrief No 58: Akute und rezidivierende Harnwegsinfektionen der Schweizerischen Ges. f. Gynäkologie und Geburtshilfe (SGGG) (Stand: Juni 2018), unter: www.sggg.ch (Abrufdatum: 05.08.2022)Leitlinie mediX Schweiz: Harnwegsinfekte Erwachsene, Stand: Dezember 2021, unter: www.medix.ch (Abrufdatum: 05.08.2022)Leitlinie der Schweizerischen Gesellschaft für Infektiologie: Harnwegsinfekt, Stand: Februar 2022, unter: ssi.guidelines.ch (Abrufdatum: 05.08.2022)Fachinformation zu Arzneimittel mit Bärentraubenblätter, unter: www.fachinfo.de (Abrufdatum: 05.08.2022)
Ein Leistenbruch (Leistenhernie, Hernia inguinalis) entsteht, wenn Schichten der Bauchwand den Leistenkanal "durchbrechen". Es bildet sich eine tastbare Schwellung, die sich oft nach innen wegdrücken lässt. Die meisten Patienten sind männlich. Ein Leistenbruch bei Frauen oder Mädchen ist seltener. Lesen Sie hier mehr zum Thema: Was ist ein Leistenbruch genau? Woran lässt sich ein Leistenbruch erkennen? Wie wird er behandelt?