Wie alt werden Katzen? Über die Lebenserwartung der Vierbeiner und wie sich Katzen- in Menschenjahre umrechnen lassen

Durchschnittliche Lebenserwartung von Katzen
Im Schnitt werden Katzen zwischen zwölf und 18 Jahre alt. Diese große Zeitspanne ergibt sich deshalb, weil die Lebensdauer einer Katzevon verschiedenen Faktoren abhängen kann. Zu den wichtigsten zählen:
- Individuelle Erbanlage: Die Genetik spielt bei Katzen eine signifikante Rolle für die Lebenserwartung und die Anfälligkeit für bestimmte Krankheiten.
- Rasse: Mischlingskatzen werden oft älter als Zuchtkatzen. Es gibt zudem Rassen, die generell ein höheres Alter erreichen, zum Beispiel Balinese, Europäisch Kurzhaar, Siam oder Main Coon. Umgekehrt können bestimmte Gattungen mit Erbkrankheiten belastet sein, welche die Lebenserwartung reduzieren. Kurzlebige Rassen sind etwa Abessinier, American Wirehair oder Rexkatzen.
- Ernährung: Eine ausgewogene Ernährung kann dazu führen, dass Vierbeiner länger leben.
- Pflege: Eine saubere und stressfreie Umgebung sowie regelmäßige Tierarztbesuche wirken sich in der Regel positiv auf die Lebenserwartung von Katzen aus.
- Lebensbedingungen: Während Wohnungskatzen bis zu 18 Jahre alt werden können, beläuft sich die Lebenserwartung von Vierbeinern mit Freilauf auf im Schnitt zehn Jahre. Streuner sterben wiederum meist nach sechs bis acht Jahren. Das liegt daran, weil Katzen im Freien mehr Gefahren ausgesetzt sind – vom Straßenverkehr über Viren bis hin zu Auseinandersetzungen mit Artgenossen.
Katzenrassen mit einer besonders hohen Lebenserwartung
Manche Katzenrassen sind anfälliger für Krankheiten als andere – umgekehrt gibt es Gattungen, die äußerst resistent sind und daher weitaus älter werden können.
Bekannte langlebige Katzenrassen und ihre Lebensdauer im Überblick:
- Balinese: 18–22 Jahre
- Europäisch Kurzhaar: 15–22 Jahre
- Siam: 15–20 Jahre
- Ragdoll: 12–17 Jahre
- Perser: 10–17 Jahre
- Bengal: 12–16 Jahre
- Maine Coon: 12–15 Jahre
- Britisch Kurzhaar: 12–15 Jahre
Katzenjahre in Menschenjahre umrechnen
Das Alter einer ausgewachsenen Katze lässt sich in einer Tierarztpraxis nur ungefähr einschätzen. Hierfür werden das Gebiss, die Muskelmasse oder das Fellkleid untersucht. Wer sich hingegen ein junges Kätzchen ins Haus holt und über die Jahre hinweg ein gutes Gefühl für das Alter und die Bedürfnisse seines Stubentigers bekommen möchte, tut gut daran, von Beginn an Katzen- in Menschenjahre umzurechnen.
Katzen entwickeln sich in den ersten zwei Jahren recht schnell. Eine einjährige Katze entspricht daher bereits in etwa einem fünfzehnjährigen Menschen. Pro weiterem Katzenjahr werden sodann vier Menschenjahre hinzugerechnet. Mit drei bis sechs Jahren ist eine Katze somit ausgewachsen.
Die folgende Auflistung kann zur Orientierung herangezogen werden:
- Einjährige Katze = entspricht 15 Menschenjahren
- Zweijährige Katze = entspricht 21 Menschenjahren
- Dreijährig Katze = entspricht 27 Menschenjahren
- Vierjährige Katze = entspricht 31 Menschenjahren
- Fünfjährige Katze = entspricht 35 Menschenjahren
- Sechsjährige atze = entspricht 39 Menschenjahren
- Siebenjährige Katze = entspricht 43 Menschenjahren
- Achtjährige Katze = entspricht 47 Menschenjahren
- Neunjährige Katze = entspricht 51 Menschenjahren
- Zehnjährige Katze = entspricht 55 Menschenjahren
Typische Alterserscheinungen bei Katzen
Auch an Katzen geht das Alter nicht spurlos vorbei – schon mit elf Jahren gehören sie zu den Senioren. Dann lässt mitunter die Funktionsfähigkeit ihrer Sinnessorgane nach und ihr Verhalten verändert sich.
Weitere typische Alterserscheinungen sind:
- Weniger Muskelmasse und Muskelkraft
- Reduzierte Beweglichkeit
- Verringerte Leistungsfähigkeit
- Schwächeres Gedächtnis
- Starrsinnigkeit
- Vernachlässigung der Fellpflege
- Appetitlosigkeit
- Nachlassender Spieltrieb
- Ausgeprägtes Schlafbedürfnis
Katzen im Alter optimal versorgen, um die Lebenserhaltung zu erhöhen
Je älter Katzen sind, desto anfälliger werden sie für Krankheiten. Zur häufigsten Todesursache von Vierbeinern zählen daher Nierenerkrankungen, Krebs, Virusinfektionen und Atemwegsleiden. Auch Nässe und Kälte vertragen die Samtpfoten dann nicht mehr so gut wie ihre jüngeren Artgenossen. Ebenso kann sich das Wesen einer Katze verändern – aus einem quirligen Rabauken wird so durchaus im letzten Lebensabschnitt noch ein verschmuster Komplize. Fakt ist jedenfalls: Wer gut auf seine Katze achtet, auch dann, wenn sie im Seniorenalter angekommen ist, erhöht die Chance, dass der Vierbeiner ein paar Jahre länger auf dieser Welt verweilen kann.
Zu den wichtigsten Maßnahmen zählen dabei:
- Checks beim Tierarzt einplanen: Um Krankheiten wie Nieren- oder Herzleiden oder Tumore rechtzeitig behandeln zu können, aber auch für Impfungen, ist es essenziell, die Katze regelmäßig in die Hände eines Tierarztes zu geben. Spätestens ab dem zehnten Lebensjahr sind halbjährliche Checks durchzuführen.
- Auf die richtige Ernährung setzen: Mit zunehmendem Alter ändert sich der Nährstoffbedarf von Tieren. Darüber hinaus kann es sein, dass ältere Katzen im Alter rasant zu- oder abnehmen. Daher ist es sinnvoll, das Futter an die Bedürfnisse anzupassen. Dabei kann es hilfreich sein, dieses etwas zu erwärmen – so werden Aromen freigesetzt, die appetitanregend wirken. Trinkbrunnen animieren die Samtpfote wiederum zum Trinken – das stärkt ihre Nieren.
- Bewegung in den Alltag integrieren: Regelmäßige körperliche Aktivitäten sorgen dafür, dass die Katze fit bleibt, wodurch das Verletzungsrisiko sinkt. Ebenso kann dies Gewichtsschwankungen vorbeugen.
- Fellpflege unterstützen: Die tägliche Fellpflege ist für Katzen ein fundamentales Ritual. Das zunehmende Alter und die nicht selten damit verbundene eingeschränkte Beweglichkeit können diesen Prozess jedoch erschweren. Wer seinem Vierbeiner Gutes tun will, unterstützt diesen daher mit Bürsten und angefeuchteten Waschlappen bei der Pflege und achtet auf geschnittene Krallen.
- Barrierefreie Zonen errichten: Je gebrechlicher die Samtpfote wird, desto wichtiger ist es, ihr den Zugang zu Katzentoilette, Lieblingsplätzen und Co. zu erleichtern. Auch sollte die Wohnung vor Zugluft, Kälte und Feuchtigkeit geschützt sein.
Finanzielle Absicherung für den Vierbeiner
Als Tierliebhaber muss man sich nicht nur um die artgerechte Haltung und verschiedene Tätigkeiten kümmern, die speziell im Alter einer Katze hinzukommen, sondern auch die finanzielle Absicherung bei Schäden an Dritten ist entscheidend, also wenn der Vierbeiner dritten Personen, Eigentum von anderen oder fremden Tieren schadet. Ansonsten haften Katzenbesitzer im Ernstfall mit ihrem privaten Vermögen und müssen für Reparaturen selbst aufkommen.
Katzen gelten, genauso wie Hamster oder Goldfische, als sogenannte Kleintiere. Das bedeutet: Für sie gibt es keine eigene Tierhalter-Haftpflichtversicherung, sondern sie sind im Rahmen einer privaten Haftpflichtversicherung mitversichert. Der Schutz gilt in Europa und den außereuropäischen Mittelmeer-Anliegerstaaten. Kein Versicherungsschutz besteht hingegen für Eigenschäden, beispielsweise wenn die Katze Möbel zerkratzt oder Kleidung beschädigt. Den eigenen Sachen gleichgestellt werden dabei auch gemietete Sachen (ausgenommen kurzfristige Miete von max. 1 Monat z.B. eines Hotelzimmers). Somit besteht kein Versicherungsschutz für etwa zerkratzte Böden oder abgenagte Türstöcke in einer Mietwohnung.
Richtiges Verhalten im Schadensfall
Hat die Katze einen Schaden an einer dritten Person, deren Vermögen oder Eigentum verursacht, so steht die Tierhalterpflichtversicherung in der Leistungspflicht. Folgende Schritte sind dann durchzuführen:
- Dokumentation: Notieren Sie alles, was Sie über den Vorgang wissen – von Zeit und Ort bis hin zum Hergang. Machen Sie Fotos und geben Sie etwaige Zeugen an.
- Kontaktaufnahme: Kontaktieren Sie Ihre Versicherung, um den Vorfall zu melden, und fragen sie nach der korrekten Schadensabwicklung. Als GRAWE Kunde können Sie Schäden auch über den Schaden-Service oder das digitale Kundenportal einreichen.
Fazit: Wer gut für die Katze sorgt, kann lange mit ihr durchs Leben schreiten
Wer gut auf die eigene Katze Acht gibt, sich auch ihrer Bedürfnisse speziell im Alter bewusstwird, und die Pflege und Umgebung daran anpasst, kann das Leben des Vierbeiners dadurch mitunter für ein paar Jahre verlängern. Denken Sie dabei auch an die Haftpflichtversicherung und richtige Dokumentation im Schadensfall.
Häufig gestellte Fragen zur Lebenserwartung von Katzen
Wie alt werden Katzen im Schnitt?
Domestizierte Hauskatzen werden im Schnitt zwischen zwölf und 18 Jahre alt. Freigänger haben eine durchschnittliche Lebenserwartung von acht bis zwölf Jahren, Streuner eine von sechs bis acht Jahren.
Welche Katzenrasse hat die höchste Lebenserwartung?
Zu den Katzenrassen mit der höchsten Lebenserwartung zählen: Balinese, Europäisch Kurzhaar, Siam, Perser oder Maine Coon.
Wieso werden Hauskatzen in der Regel älter als Freigänger?
Hauskatzen leben meist länger als Freigänger. Der Grund hierfür ist, dass Katzen im Freien mehr Gefahren ausgesetzt sind. Die Palette reicht dabei vom Straßenverkehr über Krankheitserreger bis hin zu Kämpfen mit Artgenossen, die zu Verletzungen führen können.
Was ist die häufigste Todesursache von Katzen?
Statistisch gesehen sterben die meisten Katzen über fünf Jahre an Nierenerkrankungen. Auf Platz zwei folgen Verkehrsunfälle. Weitere häufige Todesursachen sind: Krebs und Geschwülste, Virusinfektionen, Atemwegserkrankungen und Katzenschnupfen.