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  • 28. Oktober 2016 ― Lesezeit: 5 Minuten

    Philipp Knefz, Veranstalter der Mister Austria Wahlen

    Der Grazer Philipp Knefz hat mit seinen 24 Jahren schon viel erreicht. 2013 gewann er die Wahl zum Mister Austria und ergriff die Chance, aus seiner daraus resultierenden Bekanntheit eine Karriere aufzubauen.
    Mister Austria-Wahl

    Erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt. Philipp zog 2012 von Fohnsdorf nach Graz, um Bauingenieurswesen zu studieren. Eine damalige Bekannte brachte ihn damals auf die "Mister"-Wahlen und fragte, ob er sich nicht bewerben wolle. "Es war nie geplant, diesen Weg einzuschlagen, aber meine Philosophie ist es, angefangene Sachen abzuschließen. Ich hatte schon die Wahl zum Mister Styria gewonnen und wollte danach unbedingt Mister Austria werden."

    Der Quereinsteiger – "bis ich 21 war hatte ich mit dem Modeln gar nichts am Hut" – gewann die Mister Austria Wahl 2013 und nahm im Anschluss an der Mister World Wahl in England teil. Als erster Österreicher nach sieben Jahren traf er auf die 48 "besten Mister" der Welt. "Die Mister World Wahl ist eine andere Liga, wie der Vergleich zwischen österreichischer Bundesliga und Champions League. In manchen Ländern werden die Kandidaten jahrelang vorbereitet, manche sind schon richtige Stars mit eigenen TV-Shows und ähnlichem." Philipp belegte den 11. Platz – und war zuerst enttäuscht, keine bessere Platzierung geholt zu haben. Danach änderte sich seine Meinung: " Es war eine besondere Ehre für mich, dabei sein zu dürfen. Ich habe auch sehr viel für meine Arbeit im organisatorischen Bereich mitnehmen können. Damals durfte ich mir das Zimmer mit dem Sieger der Mister World-Wahl teilen, eine geniale Erfahrung, durch die ich mich auch persönlich weiterentwickelt habe."

     

    Mittlerweile leitet Philipp die Mister Austria Corporation und organisiert die Mister Austria-Wahlen, die seit 2015 nach einem neuen System ablaufen. Als ehemaliger Kandidat bringt Philipp einen anderen Blickwinkel mit. "Mein Ziel ist es, dass alle Beteiligten nach der Wahl mit Stolz und Freude sagen, dass sie mitmachen durften. Wir bieten den Kandidaten eine kostenlose Veranstaltung inklusive Schulungen, Fotoshootings und Social Media Kursen an. Sie sollen möglichst viel an Erfahrung mitnehmen können." Pro Kandidat bedeutet das einen Aufwand von etwa 2.000,- Euro für die Organisation.

    2015 wurden im Vorfeld der Mister Austria-Wahl Gerüchte um Knebelverträge laut. Philipp sieht das realistisch: "Jede Modelagentur hat strengere Verträge als wir bei der Mister-Wahl. Ich habe mich aber intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt und eine Lösung gefunden, die solche Diskussionen hoffentlich im Keim ersticken wird." Auch sonst wird es 2016 einige Neuerungen bei der Veranstaltung geben, viele Partnerschaften mit Firmen werden weitergeführt oder wurden ausgebaut, und auch neue Partner konnten an Bord geholt werden. "Wer Interesse hat, kann sich auf unserem Blog genauer informieren."

    Genau, Philipp hat einen Blog gestartet, um eine unabhängige Plattform zu haben und das Image und die Werte der "Mister"-Company zu transportieren. Dort gibt es auch ein paar Kochvideos von Philipp zu sehen, als Jungunternehmer fehlt ihm momentan aber die Zeit für solche Aufnahmen. "Ich koche wirklich gern und ernähre mich gesund. Der Körper braucht quasi guten Treibstoff, um maximale Leistung liefern zu können." Ganz nach dem Motto "Selbst ist der Mann" hat Philipp das Kochen für sich entdeckt, als er seine Ernährung umstellen wollte, seine Mutter aber nicht gewillt war, dem Sohnemann jeden kulinarischen Extrawunsch zu erfüllen. "Mittlerweile ist Kochen ein echtes Hobby für mich. Ich hab zwar kein Lieblingsrezept, bin aber Spezialist im "Rest'lverwerten"."

    Außer den Kochlöffel zu schwingen, stemmt Philipp regelmäßig Gewichte, um fit zu bleiben – von nichts kommt schließlich nichts, und schon gar kein Sixpack: "Ich trainiere nur noch vier Mal pro Woche, früher waren es sechs Mal." Für andere Sportarten hat der ehemalige Mister nur mehr eingeschränkt Zeit.

    Traumbody hin oder her, es muss doch manchmal nerven, so auf sein Äußeres reduziert zu werden, oder? "Ich finde eher, es gibt einem die Chance, die Leute doppelt positiv von einem zu überzeugen, da solche Menschen sowieso nichts von einem erwarten", schmunzelt Philipp.

     

    Hauptberuflich als Model zu arbeiten, kommt für den Steirer trotzdem nicht in Frage. "Modeln ist ein toller Nebenjob und ein cooles Hobby für mich. Es ist aber ein knallhartes Business, bei dem das Menschliche leider oft verloren geht." Seine Ausbildung zum Bautechniker an der HTL Zeltweg und sein angefangenes Studium an der TU haben Philipp im Bezug auf logische und technische Herangehensweise auch für seinen Job als Organisator viel gebracht. "Sonst könnte ich Abläufe wohl nicht so gut planen, wie ich es jetzt kann." Im Rahmen der Mister Austria Corporation macht Philipp alles, von Organisation über Finanzierung bis hin zu Kreativarbeit und Aufbau von Kooperationen. Neben der Selbständigkeit arbeitet er als Marketing und Sales Manager für John Harris Fitness Graz (ihr erinnert euch, das Sixpack und so).

    Warum sollte man bei der Mister Austria Wahl mitmachen? "Warum nicht?", meint Philipp, "Wir haben ein Niveau erreicht, bei dem sich niemand mehr schämen muss, dabei zu sein. Heuer machen auch Kandidaten mit akademischen Titeln oder Jobs auf Management-Ebene mit. Wer sich sportlich mit anderen auf hohem Niveau misst und hart dafür trainiert hat, muss sich dafür ja auch nicht genieren und bekommt öffentliche Aufmerksamkeit. Unser Event ist da ähnlich, nur mit anderen Disziplinen, die dem Kampf um den Titel zum "begehrtesten Mann Österreichs" angepasst sind. Der Erfolg ist die Bestätigung." Wer schon mit dem Gedanken gespielt hat, mitzumachen, sollte sich laut Philipp am besten sofort melden. "Bei uns hat niemand etwas zu verlieren."

    Und wenn man die Mister Austria Wahl für sich entscheiden konnte? Beginnt dann das süße Leben? Weit gefehlt. "Als ich damals Mister Styria wurde, sagte mir eine ehemalige Miss, dass die richtige Arbeit jetzt erst losgehen würde und ich mich erst beweisen müsse. Und genau so war es auch. Wir als Organisation vermitteln zwar eine Reihe an Aufträgen, Gas geben und etwas aus sich machen müssen die Burschen aber selbst. Wir wollen niemandem etwas aufzwingen und sind keine Kindermädchen für erwachsene Männer."

    Als frischgebackener Mister sollte man sich keinen allzu hohen Erwartungsdruck auferlegen, meint Philipp. "Ich denke, eine ruhige Herangehensweise und Standhaftigkeit sind sehr wichtig. Es wird Monate geben, da eilt man von Auftrag zu Auftrag und welche, in denen man denkt die Leute hätten einen vergessen. Jeder hat Zeiten, in denen sich das Rad nicht zu 100 Prozent rund dreht."

    Den Kandidaten von 2016 möchte Philipp folgendes mitgeben: "Habt Spaß bei der Sache und haut's euch rein! Es kann zwar nur einer gewinnen, aber ich freue mich auf eine tolle Zeit mit euch allen!" Wie war das nochmal so schön? "Bei uns hat niemand etwas zu verlieren."

    Vielen Dank Philipp für das Interview! 

    Bildcredits: Philography,Manfred Baumann

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