Zum Inhalt
  • 26. Juli 2017 ― Lesezeit: 3 Minuten

    Markus Lietz, Trailrunner und GRAWE Kundenberater

    Für GRAWE Kundenberater Markus Lietz kann es in seiner Freizeit nicht abenteuerlich genug zugehen – der 39-Jährige ist Staatsmeister im Trailrun.
    Markus Lietz, Trailrunner

    Dass es in Tirol so viele Berge gibt, mag zu Markus Lietz’ Liebe zum Bergsport beigetragen haben. Der gebürtige Tiroler aus Arzl im Pitztal konnte sich immer schon für actionreiche Sportarten begeistern, von Downhill bis zu Kickboxen war alles dabei. Vor allem die Verbindung von Sport und Natur hat es Markus angetan: ”In Tirol ist es ja fast schon schwierig, nicht Trailrunning zu betreiben. In meinem Fall kommen zum Ultratrailrunning noch Klettern und Bergsteigen dazu, bedingt durch mein Engagement bei der Bergrettung. Auch meine Familie und Freunde sind größtenteils in den Bergen unterwegs. Sogar mein Hund hat trotz Hüftleiden Freude an Wandertouren.”

    Bergfex und Kundenberater

    Beruflich ist Markus Lietz im Außendienst für die GRAWE tätig. Den Job fand er über ein Zeitungsinserat. “Ich komme ursprünglich aus dem Bankensektor und bin seit 2011 bei der GRAWE, anfangs als Schadensreferent in der Landesdirektion Innsbruck und seit 2013 als Kundenberater im Kundencenter Imst.” Neben der familiären Atmosphäre der GRAWE Tirol schätzt Markus an seiner Arbeit vor allem den Kundenkontakt und das gute Verhältnis zu seinen Kollegen und Vorgesetzten. Die freie Zeiteinteilung nutzt er, um Beruf und Hobby optimal aufeinander abzustimmen. “Wochentags mache ich kleine Läufe, am Wochenende gibt’s dann ausgedehnte Einheiten. Beim Laufen kann ich Kraft tanken und den Alltag hinter mir lassen.”

    Starker Kopf und starker Körper fürs Trailrunning

    Auf fixe Trainingspläne hat Markus bei der Vorbereitung auf seine Bergläufe keine Lust. “Ich mache Training nach Lust und Laune, das Trainingspensum variiert sehr stark nach Wetter und Jahreszeit. Grundlagenausdauertraining und Intervallläufe sind allerdings unabdingbar! Koordinationsübungen, Stabilitätsübungen für die Beine sowie viele Höhenmeter sind von Vorteil – im Winter bieten Schitouren deshalb das optimale Training.”

    Von Null auf Hundert zu gehen funktioniert beim Trailrunning nicht – wer damit anfangen will, sollte es langsam angehen. “Bänder und Muskeln brauchen Zeit, um sich aufzubauen, ansonsten werden die Gelenke zu intensiv belastet. In meinen Augen ist die Regeneration genauso wichtig wie das Training”, so Markus. “Bei Ultras (Ultratrailrun) spielt dann der Kopf, die mentale Stärke, eine große Rolle – besonders in den Nachtstunden! Auch die richtige Einteilung ist wichtig. Man sollte nichts überstürzen, den Spaß nicht verlieren und auf den eigenen Körper hören, dann macht man schon viel richtig!”

    Trailrun auf dem Mount Elbrus

    Markus nahm 2017 am Red Fox Elbrus Race teil, auch für den österreichischen Staatsmeister 2015 ein heftiges Rennen. Das Ziel des extrem harten Trailruns am höchsten Berg Europas liegt auf 5642 Metern. ”Ich suche ständig nach neuen Grenzen! Nachdem ich 2015 auf dem Kilimanjaro war, bot sich das Red Fox Elbrus Race auf einen weiteren der Seven Summits* gut an.”

    Die extreme Höhe des Mount Elbrus ist nicht einfach zu bewältigen und individuelle Höhentauglichkeit ist weitgehend genetisch bedingt. Dass Markus sich beim Bergsteigen oder Klettern öfters auf über 3000 Metern befindet, trägt zur Akklimatisation bei – allerdings ist das gerade mal halb so hoch wie der Gipfels des Mount Elbrus.

    “Es gibt eigene Zelte, die eine Höhe von bis zu 6000 Metern simulieren können. In so einem Zelt schläft man etwa vier bis acht Wochen, dadurch werden mehr Blutkörperchen gebildet, was die Sauerstoffaufnahme erhöht. Darauf habe ich verzichtet und stattdessen lediglich mit einer 15 kg schweren Sandweste sowie einer Gesichtsmaske, die die Sauerstoffzufuhr minimiert, trainiert.”

     

    Nur zwei Tage vor dem Event reiste Markus Lietz nach Russland, zu diesem Zeitpunkt war er schon einige Tage erkältet. Da Medikamente in dieser Höhe mit Vorsicht zu verwenden sind, verzichtete er auf deren Einnahme. “Wenn sich Gesundheit und Ehrgeiz gegenüberstehen, ist das ein harter Kampf mit sich selbst. Ich nahm mir vor, den Qualifikationslauf (1.000 Höhenmeter auf 3.400 Meter) langsam anzugehen und meinen Körper zu schonen, was mir mit einer Zeit von 1 Stunde 6 Minuten sehr gut gelang.”

    Die Eiseskälte von -35° ließ Markus’ Finger schmerzen und seine Getränke einfrieren, er konnte also keine Flüssigkeit zu sich nehmen. Das Überholen “normaler” Bergsteiger erwies sich im tiefen Schnee als sehr kräfteraubend, dazu kam seine Erkältung und die größte Belastung durch die Kombination aus Höhenmetern und hohem Puls. Trotzdem gelang es Markus, als 14. von 99 Teilnehmern als bester Nicht-Russe das Ziel zu erreichen.

    Aufgeben? Gibt’s für Markus Lietz nicht!

    Aufgeben war für Markus nie Thema. “Zum Hauptlauf hat mich mein Vorgesetzter und guter Freund Josef Simon, der mich auch nach Russland begleitet hat, gut motiviert. Ich hatte noch nie ein DNF (Abkürzung für “did not finish”, also ein abgebrochenes Rennen), motiviere mich stets an kleinen Dingen. Der menschliche Körper ist zu wahren Höchstleistungen imstande, wir nutzen sie nur nicht oder trainieren sie nur unzureichend.”

     

    Trailrun als Lebensgefühl

    Eines der schönsten Dinge am Trailrun ist für Markus der Zusammenhalt unter den Trailläufern. “Es geht nicht um Pace** oder Platzierungen, es geht primär um das gemeinsame Lebensgefühl, um geteilte Freude, aber auch geteilte Qual während eines 24-Stunden-Laufs oder Ultras. Am Elbrus lernte ich Karl Egloff kennen, einen der besten Trailrunner weltweit. Trotz seiner Bekanntheit ist er ein sehr bodenständiger, bescheidener Mann geblieben.”

    Für 2018 hat Markus Lietz schon einige Pläne: “Ich würde gern den Aconcagua besteigen. Ein 8000er würde mich reizen. Oder am Mount-Everest-Ultra teilnehmen, oder den La High mit 222 km laufen…”

     

    *die jeweils höchsten Berge der sieben Kontinente

    ** Im Laufsport Minuten/Kilometer, also in welcher Zeit ein Läufer eine bestimmte Distanz zurücklegt

    19. Juli 2017 ― Lesezeit: 3 Minuten
    Philipp Rafetseder, Mister Austria 2016

    Alle Jahre wieder wird der schönste Mann Österreichs gekürt. 2016 fiel die 'Mister Austria'-Wahl auf den 20-jährigen Philipp Rafetseder. Wir haben den Linzer zum Interview gebeten.

    Mehr