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  • 20. März 2023 ― Lesezeit: 6 Minuten

    Künstliche Intelligenz im Alltag: 8 Beispiele, wo sie uns überall begegnet

    Künstliche Intelligenz (KI) hat in den letzten Jahren eine rasante Entwicklung erfahren und erobert zunehmend unseren Alltag. Was heute an KI-Anwendungen bereits existiert, ist uns meist gar nicht bewusst. Wie aber funktionieren KI-Systeme und wo sind sie zu finden?

    Künstliche Intelligenz – was steckt dahinter? 

    Künstliche Intelligenz (KI) bezieht sich auf die Fähigkeit von Computersystemen, menschenähnliche Denk- und Handlungsprozesse selbständig auszuführen, für die normalerweise menschliche Intelligenz erforderlich ist. Die wichtigsten Technologien, die in KI-Systemen verwendet werden, sind folgende:  

    • Maschinelles Lernen (Machine Learning): Maschinen, also Computer bzw. Algorithmen, die mit vielen Daten gefüttert werden, daraus Muster erkennen und selbständig Regeln ableiten, die dann auf neue Daten angewendet werden.
    • Künstliche neuronale Netze (Deep Learning): Algorithmen, die dem menschlichen Gehirn nachempfunden sind und mit deren Hilfe die Maschinen selbst „trainieren“ und lernen. Dabei kommen vernetzte Software-Neuronen zum Einsatz, die ein Problem immer wieder durchspielen. Wie im Gehirn werden Verbindungen verstärkt, die Lösungen bringen, während nicht erfolgreiche Verbindungen aufgelöst werden. 
    • Natürliche Sprachverarbeitung (Natural Language Processing): Maschinelle Auswertung von gesprochener und schriftlicher Sprache, damit Menschen natürlich mit automatisierten Systemen kommunizieren können. Es geht auch darum, Stimmungen und Bedürfnisse zu erkennen. Die Kommunikation zwischen Maschine und Mensch soll sich „menschlich“ anfühlen.
    • Computerbasiertes Sehen (Computer Vision): Analyse und Verarbeitung von Kamerabildern.
    • Robotische Prozessautomatisierung (Robotic Process Automation): Einsatz von Software-Bots oder Codezeilen, um sich wiederholende Aufgaben zu automatisieren.

    KI eignet sich vor allem für relativ abgegrenzte Aufgaben. In kreativen Prozessen wie z.B. Kunst, Forschung oder Innovation kann sie als Unterstützung dienen. 

     

    Google nutzt schon lange KI-Technologien 

    Google setzt als Vorreiter KI-Technologie bereits seit 2015 den KI-basierten Suchalgorithmus RankBrain ein. Das KI-System lernt aus vergangenen Suchanfragen und -ergebnissen und ermittelt darauf basierend die besten Ergebnisse für neue und komplexere Suchanfragen. Seit 2019 liefert die Sprach-KI BERT noch bessere Ergebnisse. BERT versteht nämlich auch den Kontext von Texten und ermöglicht auf diese Weise deutlich präzisere Antworten auf Suchanfragen. 

     

    KI als Texter und Programmierer

    Hast du dich schon darüber gewundert, wie es sein kann, dass innerhalb weniger Sekunden nach Beendigung eines Fußballspiels oder anderen sportlichen Events bereits online Berichte erscheinen? Hier kommt eine KI zum Einsatz, die lediglich mit Daten gefüttert wird und anschließend selbständig einen Artikel erstellt. Auch News rund um das Wetter oder die Börse werden heute vielfach von einer KI verfasst. 

    Sprach-KIs wie diese haben in den letzten Jahren riesige Fortschritte gemacht. Mit dem neuen Chatbot ChatGPT wurde die Technologie nun auf eine neue Stufe gehoben. Das Tool hat das Potenzial, die Art und Weise, wie wir mit Computern und digitalen Systemen interagieren, zu revolutionieren. 

    Das von OpenAI entwickelte Sprachmodell basiert auf natürlicher Sprachverarbeitung und einer Deep-Learning-Architektur namens Transformer. Die Kombination dieser Technologien ermöglicht es dem Chatbot, menschliche Eingaben zu verstehen und auf natürlich klingende Weise zu beantworten. 

    ChatGPT wurde mit riesigen Mengen von Textdaten trainiert und kann daher Antworten auf eine Vielzahl von Eingabeaufforderungen generieren, von allgemeinen Wissensfragen bis hin zu komplexeren Themen. Der Bot kann frei fließende Gespräche führen, Gedichte verfassen, Texte zusammenfassen oder sogar programmieren. Marketer generieren mit ChatGPT inzwischen Werbeslogans und -texte oder erstellen virtuelle Assistenten und Kundenservice-Chatbots.

    Allerdings ist Vorsicht angebracht, wenn du das Tool für Recherchezwecke nutzt. ChatGPT gibt auch falsche Antworten und ist nicht immer auf dem aktuellsten Stand, da nur mit Daten bis Ende 2021 trainiert wurde. 

     

    KI verändert Kunst und Design

    Künstliche Intelligenz als Instrument für Filmemacher, Spieleentwickler und Designer hat sich längst etabliert. Mit KI-gestützten Tools lassen sich Bilder generieren, Zeichnungen in realistische Gemälde verwandeln, virtuelle Realitäten erschaffen (z.B. VR-Brillen) und vieles mehr. 

    Ein wichtiges Einsatzgebiet für KI generierte Bilder ist die Erstellung von Marketingmaterialien und Social Media Beiträgen. Ebenso nutzen sie Produktdesigner für Mockups, Prototypen und sogar Endprodukte. Auch in der Kunst hat KI Fuß gefasst. So wurde die erste KI-Kunst bereits 2018 im Auktionshaus Christie’s für 432.000 US-Dollar versteigert. 

    Eines der spannendsten Tools in diesem Bereich ist der KI-gestützte Bildgenerator Midjourney, der seit einigen Monaten mit seinen erstaunlichen Kunstwerken, Bildern und Grafiken für einen regelrechten Hype sorgt. Das Text-zu-Bild-Tool läuft über einen Server auf der Plattform Discord, wo ein Bot nach nutzergenerierten Textvorgaben Bilder kreiert, ähnlich wie Dall-E oder Stable Diffusion. 

    Der Bot lässt die Textbeschreibung zunächst durch einen KI-Algorithmus laufen und wendet anschließend verschiedene künstlerische Techniken auf das resultierende Bild an. Ein echter Ersatz für einen Künstler oder Designer ist Midjourney allerdings nicht. Das Programm nutzt zwar maschinelles Lernen, die Fantasie und Kreativität von Menschen kann es aber nicht ersetzen. 

     

    Playlists, Feeds und Werbung 

    Bei Streamingdiensten und Multimedia Plattformen wie Spotify, Netflix, YouTube & Co. sammelt eine KI Informationen über deinen Geschmack, um dir individuell zugeschnittene Empfehlungen und Playlists zu präsentieren. Das kann zwar auch daneben gehen, aber aus unpassenden Vorschlägen lernt die KI. 

    Dasselbe gilt für Facebook und ähnliche Plattformen. Was du zu sehen bekommst, beruht auf KI-Systemen, die deinen Feed und Werbe-Posts auf Grundlage deiner Nutzerdaten erstellen. Künstliche Intelligenz wird übrigens auch von Filmemachern genutzt, um zu entscheiden, welche Filme und Serien in Zukunft produziert werden sollen. 

     

    Sprachübersetzung 

    Vorbei sind die Zeiten, in denen Übersetzungsprogramme zusammenhanglosen Kauderwelsch ausspucken. Heute sind mit Google Translate, DeepL oder ähnlichen Programmen hochwertige Übersetzungen von eigenen Texten, Websites oder Facebook-Posts möglich. Dahinter steht unter anderem die Google Neural Machine Translation (GNMT). Die KI analysiert nicht nur Worte, sondern den ganzen Satz, bevor sie eine sinngemäße Übersetzung vorschlägt. Ein weiteres Einsatzgebiet dieser KI ist die  automatische Erzeugung von Untertiteln in Videos und TV-Sendungen, oder die Übersetzung von mehrsprachigen Bedienungsanleitungen. 

     

    Sprachassistenten

    Sprachassistenten nutzen Spracherkennungstechnologie und künstliche Intelligenz, um eine Vielzahl von Aufgaben auszuführen, wie z.B. Fragen beantworten, Anweisungen ausführen, Erinnerungen und Alarme einstellen, Termine vereinbaren, Smart-Home-Geräte steuern, Einkäufe tätigen und vieles mehr. Alexa, Siri & Co. können jetzt sogar menschenähnliche Konversationen führen, komplexe Anweisungen ausführen und personalisierte Empfehlungen basierend auf deinen Vorlieben geben. 

     

    Bildanalyse 

    Neben dem Sprechen lernen Maschinen mit Hilfe von Computer Vision auch immer besser sehen. Bildanalyse-KIs werden in Staubsaugerrobotern, Fahrassistenz-Programmen, Smartphones zur Gesichtserkennung oder in Augmented Reality Anwendungen verwendet. Eineentsprechend trainierte Leckerli-Maschine kann sogar das Hundeverhalten anhand der Körperhaltung erkennen. Ist das Verhalten erwünscht, gibt es als Belohnung automatisch ein Leckerli. KI-basierte Bildanalyse kommt auch zum Einsatz, um Empfehlungen zu erstellen, zum Beispiel basierend auf Bildern, die du bereits gesehen hast. 

     

    Deep Fakes 

    Deep Fakes sind realistisch wirkende Medieninhalte, die mit Hilfe von Machine Learning und speziell Deep Learning abgeändert und verfälscht werden. Es handelt sich dabei um eine KI, die menschliche Stimmen, Gesichter und Körperbewegungen in Echtzeit analysiert und reproduziert. So können etwa Personen in Videos so dargestellt werden, als würden sie etwas sagen oder tun, was tatsächlich so nie stattgefunden hat. Deep Fakes werden in der Filmindustrie, in Musikvideos, Parodien oder für Simulationen in Medizin und Forschung eingesetzt. Wie jüngste Ereignisse gezeigt haben, bietet die Technologie allerdings auch viel Spielraum für ihre missbräuchliche Anwendung. 

     

    Fazit: Künstliche Intelligenz im Alltag 

    Wie du siehst, hat künstliche Intelligenz wenig mit Super-Robotern zu tun. Vielmehr erleichtern uns KI-Anwendungen das Leben in vielen Bereichen des Alltags. Sei es durch Prozesse im Hintergrund oder indem wir sie aktiv einsetzen. Wann verwendest du künstliche Intelligenz, um dir dein Leben einfacher zu gestalten?

     

    02. März 2023 ― Lesezeit: 4 Minuten
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