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  • 08. August 2018 ― Lesezeit: 7 Minuten

    Martina Traisch, die Superwanderin

    376,2 Wanderkilometer und 17.478 Höhenmeter in 25 Tagen. Die Superwanderin Martina Traisch hat sich viel vorgenommen. Die Südroute "Vom Gletscher zum Wein" um genau zu sein, die quer durch die Steiermark führt. Wir haben sie unterwegs auf der Tonnerhütte getroffen und über das Wandern und ihren Flow-Zustand gesprochen.
    Martina Traisch, die Superwanderin

    GRAWE Österreich:Liebe Martina, du bist schon seit einigen Tagen unterwegs, wie geht es deinen Füßen?

    Martina Traisch: Bis jetzt habe ich noch gar keine Probleme. Weder mit Blasen, Muskelkater oder ähnlichem. Nur die Hornhaut auf meiner Fußsohle ist mittlerweile gefühlt ein paar Zentimeter dick :) Was ich nach etwa 2/3 der Wanderung aber bemerke, meine Ausdauer hat sich wahnsinnig verbessert und die Hose sitzt schon etwas locker. Und das, obwohl ich jeden Tag alles esse, was mir unterkommt!

    GRAWE Österreich: Wandern als Wochenendsport können die meisten wohl nachempfinden, aber gleich durch die ganze Steiermark? Warum hast du dich als Superwanderer beworben?

    Martina Traisch: Als ich das erste Mal vom Superwanderer gelesen habe, habe ich gewusst, das ist genau das Richtige für mich. Ich wollte im Sommer eigentlich einen Teil des Zentralalpenwegs gehen, als ich mir dann aber die Route vom Gletscher zum Wein angesehen habe, war mir klar, das muss ich machen! Die enorme Vielfalt - vom hochalpinen Bereich mit Gletschern im Norden bis zu den sanften Weinbergen im Süden und alles dazwischen -  das findet man sonst nirgends auf so engem Raum. Außerdem lässt sich die Tour gut mit meinem Beruf als Sonderschullehrerin vereinbaren.

    GRAWE Österreich: Woher kommt die Lust am Wandern?

    Martina Traisch: Ich war mit meinen Eltern früher fast jedes Wochenende am Berg, nicht immer ganz freiwillig, aber trotzdem überall dabei. Später ist die Lust am Sport total eingeschlafen, bis ich das Wandern vor etwa zwei Jahren wieder für mich entdeckt habe. Es ist einfach der ideale Ausgleich zu meinem anstrengenden Beruf. Wenn ich wandere, komme ich total zur Ruhe und vergesse alles um mich herum. Beinahe ein Flow-Zustand.

     

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    Ztrffrn auf der Tonnerhütte v.l.n.r. GRAWE-Landesdirektor Mag. Günter Di Lena, Superwanderin Martina Traisch und GRAWE Regionalleiter Ing. Burkhard Rackl.

    GRAWE Österreich: Wie sieht dein Alltag abseits des Wanderns aus?

    Martina Traisch: Ich habe meinen Traumberuf gefunden, ich arbeite in Liezen als Sonderschullehrerin. In meiner Freizeit schwimme ich außerdem sehr gerne. Vor allem das Langstreckenschwimmen hat es mir angetan. Mit ein paar Freundinnen habe ich deswegen voriges Jahr einen Schwimmverein gegründet, den „Happy Hippos- Schwimmverein Liezen“ dessen Obfrau ich auch bin. Außerdem liebe ich es, in meinem Gemüsegarten zu werkeln. Da wächst alles, was das Herz begehrt. Mal schauen, was die Schnecken mir nach einem Monat wandern übrig gelassen haben. Mit meinem Freund bin ich sonst im Sommer mit unserem alten VW Bus in ganz Europa unterwegs.

    GRAWE Österreich: Gehst du allein oder begleiten dich Freunde und Familie auf manchen Etappen?

    Martina Traisch: Die meisten Etappen wandere ich bewusst alleine. Aber an manchen Tagen habe ich Begleitung: Freundinnen, Freund, Bruder, Neffe, Eltern usw. Es ist schön, die Erlebnisse teilen zu können und den bedingungslosen Rückhalt meiner Familie und Freunde zu spüren.

    GRAWE Österreich: Die schönste Etappe bis jetzt?

    Martina Traisch: Schwierige Frage. Jede Etappe hat ihren Reiz, vor allem, da ich so viele Ecken der Steiermark noch gar nicht gekannt habe. Für mich waren die ersten Etappen in den Schladminger Tauern wirklich unfassbar. Ich wohne ja in der Umgebung und habe es unverständlicherweise noch nie dorthin geschafft. Die Vielfältigkeit der hohen Berge, tosenden Wasserfälle, kristallklaren Bergseen und der vielen netten Gespräche mit anderen Wanderern haben mich zutiefst bewegt und beeindruckt. Die vierte Etappe hat es mir besonders angetan. Das Wetter war so schlecht, wie es nur sein kann - Regen, Nebel, Kälte, teilweise Sturm. Aber ich habe mich während des Wanderns wie in einer anderen Welt gefühlt.

    GRAWE Österreich: Die Wanderung endet in der Weingegend. Hast du dir schon überlegt, wie der Tag danach aussieht?

    Martina Traisch: Nein, aber ich sehne diesen Tag auch nicht herbei. Mein kleines Abenteuer ist dann tatsächlich vorbei. Ich werde einfach alles auf mich zukommen lassen und schauen, was die Tage danach noch alles bringen werden.

     

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