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  • 01. März 2022 ― Lesezeit: 2 Minuten
    Dr. med.Fabian Dupont, 
    Martina Feichter, Medizinredakteurin und Biologin

    Ringelröteln – Schwangerschaft

    Infektionen bei Schwangeren gefährden mitunter das Ungeborene. Das gilt auch für die Ringelröteln: Die Schwangerschaft endet im schlimmsten Fall mit einer Früh- oder Totgeburt. Besonders gefährlich ist eine Infektion mit dem Ringelröteln-Erreger bis zur 20. Schwangerschaftswoche. Lesen Sie hier alles Wichtige zum Thema Ringelröteln und Schwangerschaft.

    Wie merkt man Ringelröteln in der Schwangerschaft?

    In der Schwangerschaft verlaufen Ringelröteln (Erythema infectiosum) bei der werdenden Mutter ähnlich wie bei nicht schwangeren Frauen. Etwa eine Woche bis zwei Wochen nach der Infektion treten Symptome wie Fieber, Kopf- oder Gliederschmerzen auf. Ein roter Hautausschlag, der sich zuerst im Gesicht ? insbesondere an den Wangen ? zeigt, breitet sich später girlanden- oder ringelförmig auf Schultern, Arme und Beine aus. Ein weiteres typisches Symptom von Ringelröteln bei Frauen sind außerdem Gelenkbeschwerden.

    Manchmal keine sichtbaren Symptome

    Wichtig zu wissen: Bei einem Drittel bis zu der Hälfte der Patienten verursachen Ringelröteln gar kein sichtbares Krankheitsbild, man spricht von einem asymptomatischen Verlauf.

    Wie lange sind Ringelröteln in der Schwangerschaft gefährlich?

    Ist eine Frau bei der Erstinfektion mit Ringelröteln schwanger, besteht das Risiko, dass das auslösende Virus (Parvovirus B19) auf das ungeborene Kind übertragen wird. Das gilt auch, wenn die Mutter selbst keine Krankheitssymptome entwickelt.

    Es besteht die Gefahr, dass das Ringelröteln-Virus beim Ungeborenen großen Schaden anrichtet: Über die Plazenta gelangt es in den Blutkreislauf des Kindes und befällt hier besonders die blutbildenden Zellen. Die Folge ist möglicherweise eine Blutarmut (Anämie) beim Baby. In diesem Fall ist das Risiko hoch, dass das Kind nicht mehr ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt wird. Das führt in schweren Fällen zu Wachstumsverzögerungen, Fehl- oder Totgeburt.

    Eine Erstinfektion mit dem Ringelröteln-Erreger bei schwangeren Frauen ist umso riskanter, umso früher in der Schwangerschaft sich die Frauen anstecken. Allerdings wird der Erreger nicht in jedem Fall auf das Ungeborene übertragen. Am gefährlichsten ist eine Ringelröteln-Infektion bis einschließlich zur 20. Schwangerschaftswoche. Bei etwa vier bis 17 Prozent der akut infizierten Schwangeren verursachen die Ringelröteln Schäden beim Ungeborenen.

    Verdacht auf Ringelröteln: Schwangerschaft eng überwacht

    Vermutet der Arzt eine Parvovirus-B19-Infektion bei der Mutter, überwacht er die Schwangerschaft beziehungsweise das Ungeborene besonders engmaschig. Experten empfehlen, das Kind im Mutterleib einmal pro Woche mittels Ultraschall zu untersuchen. Dabei wird auf Anzeichen einer Blutarmut geachtet. Dazu zählen Entwicklungsverzögerungen, ein Abfall der Herzleistung sowie Wassereinlagerungen (Hydrops fetalis).

    Ringelröteln: Behandlung des Ungeborenen

    Wenn tatsächlich Anzeichen einer kindlichen Blutarmut entdeckt werden, bekommt das Ungeborene Blutkonserven verabreicht: Dabei wird die Nabelschnur des Babys mithilfe einer langen Nadel unter Ultraschallkontrolle an eine Infusion angeschlossen. In manchen Fällen muss man sogar direkt das Herz oder eine Vene im Körper des Kindes an die Infusion anschließen.

    Dieser Eingriff wird ausschließlich in einem Krankenhaus oder spezialisierten Zentrum vorgenommen. Mithilfe der Bluttransfusionen lässt sich der Blutmangel beim Ungeborenen in der Regel ausgleichen.


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    Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung: Ringelröteln, unter: www.infektionsschutz.de (Abruf am: 21.02.2022)
    Infoportal des Berufsverbands der Frauenärzte e. V.: Ringelröteln in der Schwangerschaft, unter: www.frauenaerzte-im-netz.de (Abruf: 21.02.2022)
    S2k-Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Virologie et al.: Labordiagnostik schwangerschaftsrelevanter Virusinfektionen (Stand: 2021), unter: www.awmf.org
    Infoportal des Berufsverbands der Kinder- und Jugendärzte e. V.: Ringelröteln (Erythema infectiosum), unter: www.kinderaerzte-im-netz.de (Abruf am 21.02.2022)
    Bieber, C. et al.: Duale Reihe Innere Medizin. Georg Thieme Verlag, 4. Auflage, 2018
    Pieper, W.: Innere Medizin. Springer Verlag, 2. Auflage, 2013
    Hof, H., Dörries, R.: Duale Reihe Medizinische Mikrobiologie. Georg Thieme Verlag, 7. Auflage, 2019
    Gortner, L. et al.: Duale Reihe Pädiatrie. Georg Thieme Verlag, 5. Auflage, 2018
    Speer, C. P.: Pädiatrie. Springer Verlag, 5. Auflage, 2019

     

    01. März 2022 ― Lesezeit: 36 Minuten
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